Am Flughafen Hahn schwelt ein Tarifkonflikt: Die Gewerkschaft Verdi kritisiert den „insolvenzbedingten tariflosen Zustand“ am einzigen internationalen Verkehrsflughafen in Rheinland-Pfalz. Nach einem ersten Verhandlungstermin mit der Triwo Hahn Airport GmbH lässt sich zumindest sagen: Man spricht miteinander. Das bringt auch kurzfristig positive Signale für Reisende mit sich, die in den nächsten Tagen am Hahn in ihren Urlaub starten wollen.
„Den Fluggästen können wir derzeit sagen: Sehr wahrscheinlich wird es rund um das Pfingstwochenende nicht zu Streikmaßnahmen kommen“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider gegenüber unserer Zeitung nach dem ersten Termin in dieser Woche. Er erklärt aber auch: „Wie es dann aber mit Blick auf die Sommerferien weitergeht, können wir derzeit überhaupt nicht sagen.“ Die Flughafengesellschaft äußert sich auf Anfrage erneut nicht zu dem Tarifkonflikt, beantwortet nicht einmal die Frage, wer auf ihrer Seite an dem Gespräch teilgenommen hat.

„Wir fordern für die Beschäftigten am Hahn unter anderem die vollständige Anwendung der Branchentarifverträge für Mantel und Entgelt im Bereich Bodenverkehrsdienste“, erklärt Marko Bärschneider. „Der Arbeitgeber hat uns zugesichert, ein Angebot auszuarbeiten und uns vorzulegen. Dies erwarten wir nun in den nächsten Tagen. Wir werden es genau prüfen – und dann können wir sehen, wie ernst es dem Arbeitgeber damit ist.“ Dann soll ein weiteres Treffen stattfinden – wann genau bleibt offen: „Wir haben uns zu einem zweiten Verhandlungstermin verabredet – den genauen Termin wollen wir aber noch nicht kommunizieren“, so Bärschneider.
Seit Mai 2023 ist die Triwo Eignerin des Flughafens, seitdem geht es nach chaotischen Jahren durchaus bergauf, wenn auch noch nicht in die Gewinnzone. Dieser Erfolg sei den engagierten Beschäftigten zu verdanken, heißt es bei Verdi. Die Arbeitgeberseite lasse dafür aber jegliche Wertschätzung vermissen, kritisiert die Gewerkschaft.

Auf ein Plov nach Duschanbe
Tadschikistan – nicht gerade ein Sehnsuchtsziel. Doch bald sollen Flüge vom Hahn in die Hauptstadt des autoritär regierten Landes starten. Lohnt es sich, einzusteigen? Wir haben recherchiert. Und sind unter anderem auf das Reisgericht Plov gestoßen.