In Rheinland-Pfalz kam es in der Nacht zu überfluteten Kellern. Auch Gullydeckel wurden durch die enorme Regenmenge angehoben, hieß es von der Polizei. Es gab zahlreiche Feuerwehreinsätze infolge des Starkregens, unter anderem in Koblenz. Dort musste die Bundesstraße 9 an zwei Stellen kurzfristig gesperrt werden, wie die Polizei mitteilte: in Koblenz-Stolzenfels wegen eines kleinen Hangrutsches, am Moselring wegen einer Überflutung.
Darüber hinaus musste das Stadtderby in der Fußball-Oberliga zwischen dem FC Cosmos Koblenz und dem FC Rot-Weiss Koblenz nach 23 Minuten abgebrochen werden.
23 Minuten waren beim Koblenzer Stadtderby der Fußball-Oberliga zwischen Cosmos und Rot-Weiss im Stadion Oberwerth gespielt, 0:0 der Spielstand, als die Blitze immer heftiger am Himmel zuckten.Cosmos gegen RW Koblenz: Gewitter beendet Stadtderby – Umgeworfene Trainerbänke und Wasser auf Haupttribüne
In Mainz und den umliegenden Landkreisen Mainz-Bingen und Alzey-Worms wurden die Einsatzkräfte bis Mitternacht zu 284 Einsätzen gerufen, wie die Feuerwehr am Donnerstagmorgen mitteilte. In den meisten Fällen war Wasser in Gebäude eingedrungen.
Auch in der Südwestpfalz waren Polizei und Feuerwehr am Mittwochabend im Einsatz. Auf der B270 zwischen Pirmasens und Petersberg kam es aufgrund von mehreren umgestürzten Bäumen zu Verkehrsbehinderungen. Zudem fiel in Pirmasens ein Baustellenschild auf ein geparktes Auto. Zur genauen Anzahl der Einsätze wurden zunächst keine Angaben gemacht.
Die Wolken, die am Mittwochabend über die Region Koblenz zogen, sahen so bedrohlich aus wie die Warnung des Deutschen Wetterdienstes (DWD): schweres Gewitter der Stufe 3 mit Starkregen, Hagel und Sturm.Dunkle Wolken, viele Blitze und Starkregen: Was das Unwetter in der Region Koblenz angerichtet hat
Dutzende Flüge gestrichen
Auch in anderen Teilen Deutschlands kam es zu Unwettern, gravierende Folgen schienen diese jedoch nicht zu haben.
Aufgrund der Regenfälle wurden am Flughafen Frankfurt Dutzende Flüge gestrichen: Am Mittwochabend hätten sich unter anderem auf dem Vorfeld große Wassermengen gesammelt, sagte ein Sprecher des Flughafens. Zahlreiche Flüge wurden gestrichen, Flüge konnten nicht rechtzeitig abheben oder mussten zu anderen Flughäfen umgeleitet werden.
Für mehr als zwei Stunden wurde die Bodenabfertigung am Flughafen gänzlich eingestellt, wie ein anderer Sprecher sagte. Wegen der späten Wiederaufnahme der Abfertigung hätten 34 Maschinen am Mittwochabend nicht mehr rechtzeitig abheben können, sagte der Sprecher. Andere Flüge waren da bereits von den Airlines selbst gestrichen worden.
Auf der Webseite des Flughafens waren rund 70 Flugstreichungen bis zum Beginn des Nachtflugverbots vermerkt. Auch 23 geplante Ankünfte seien aufgrund des Nachtflugverbots auf andere Flughäfen umgeleitet worden. Nach ersten Schätzungen des Frankfurter Flughafens war eine Passagierzahl im vierstelligen Bereich von den Problemen betroffen.
Am Flughafen Hahn im Hunsrück gab es derweil keine wetterbedingten Störungen, wie eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mitteilte: „Im Vergleich zu anderen Regionen sind wir vom Unwetter verschont geblieben. Es gab zwar auch ein Gewitter und Regenfälle, die man aber nicht als Unwetter bezeichnen kann.“