Rheinland-Pfalz
Unwetter bringen Starkregen nach Rheinland-Pfalz: Wasserstände können sehr schnell steigen
Warnung vor Hochwasser
In Teilen von Rheinland-Pfalz wird mit Überschwemmungen gerechnet.
Soeren Stache. picture alliance/dpa/Soeren Stac

Heftige Regenfälle werden am heutigen Freitag in Teilen von Rheinland-Pfalz erwartet, besonders betroffen dürften der Süden und die Mitte des Bundeslandes sein. Die Mosel dürfte sich ausbreiten. Im Saarland gab es bereits erste Polizeieinsätze. Wie die Experten des Landesamts für Umwelt (LfU) die Lage einschätzen.

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Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor Unwettern im Süden und Westen Deutschlands. Insbesondere betroffen ist das Saarland und der Süden von Rheinland-Pfalz. Hier galt am Freitagmorgen eine Warnung vor extremen Unwettern der höchsten Stufe vier. Für einen Streifen vom südlichen Nordrhein-Westfalen bis zur Schweizer Grenze in Baden-Württemberg gab es zudem eine Unwetterwarnung der Stufe drei.

Es sei in diesen Gebieten mit ergiebigem Dauerregen zu rechnen, teilte der DWD mit. Im Saarland sowie im südlichen Rheinland-Pfalz könnten bis zu 100 Liter Niederschlag pro Quadratmeter in 12 bis 15 Stunden fallen. Außerdem drohen hier am Freitagvormittag einzelne Gewitter mit Starkregen.

Vollgelaufene Keller im Saarland

Im Saarland gab es laut Polizei am frühen Freitagmorgen die ersten wetterbedingten Polizeieinsätze, teilte das Lagezentrum in Saarbrücken am Morgen mit. Landesweit seien Einsatzkräfte ausgerückt und hätten mehrere Straßen wegen Überflutungen gesperrt. Schwerpunkte seien demnach Saarbrücken und Sankt Wendel gewesen. Zudem gab es vollgelaufene Keller – bisher ohne Personenschäden.

Einschätzungen für Rheinland-Pfalz

Experten des rheinland-pfälzischen Landesamts für Umwelt (LfU) sprechen in einem aktualisierten Hochwasserbericht davon, dass ab Freitagmorgen mit sehr stark ansteigenden Wasserständen zu rechnen sei – insbesondere im Süden und in der Mitte des Bundeslands. „Ort und Menge des Regens sind aktuell noch sehr unsicher. An vielen rheinland-pfälzischen Pegeln der kleineren und mittleren Gewässer ist mindestens ein zweijährliches Hochwasser möglich, vereinzelte Anstiege bis in den Bereich eines 100-jährlichen Ereignisses sind weiterhin nicht auszuschließen“, heißt es wörtlich im Bericht.

Wie es an Mosel und Rhein weitergeht

Mit einer Überschreitung der Meldehöhen an Nahe und Glan rechnete das LfU bereits für Freitagabend. Auch an Rhein und Mosel werden die Wasserstände ansteigen. Am späten Donnerstagabend hieß es, dass sich das Hauptregengebiet in das Saar-Einzugsgebiet verschoben habe, sodass an Saar und Mosel am Freitag „ein sehr schneller Anstieg der Wasserstände“ erwartet werde – mit hoher Wahrscheinlichkeit einer Meldehöhenüberschreitung im Verlauf des Freitags.

Am Pegel Trier ist demnach bis Samstagfrüh ein Anstieg bis in den Bereich von acht Metern möglich – das wäre ein zweijährliches Hochwasser. Auch an den kleineren Zuflüssen der Obermosel sei mit einem deutlichen Anstieg der Wasserstände zu rechnen, so das LfU. „Zweijährlich“ bedeutet: ein Hochwasser, wie es statistisch gesehen alle zwei Jahre vorkommt. Bei „100-jährlichen Ereignissen“ sprechen Experten von einer Jahrhundertflut.

Am Rhein werden die Meldehöhen voraussichtlich nicht überschritten. Laut LfU ist am Pegel Koblenz derzeit ein Anstieg in einen Bereich von 4,50 Metern vorhergesagt.

Ein Blick an Nahe und Glan: An den Nahe-Pegeln Oberstein und Martinstein werden die Meldehöhen von 1,60 Metern (Oberstein) und 2,80 Meter (Martinstein) voraussichtlich im Laufe des Freitagnachmittags bzw. am frühen Abend überschritten. Ebenso an der Glan bei Odenbach (Meldehöhe: 3,20 Meter). Die Höchststände sind nach aktuellen Vorhersagen im Laufe der Nacht zu Samstag bzw. am Samstagmorgen zu erwarten. Ein Anstieg in den Bereich eines 2-jährlichen Hochwassers sei nach aktueller Vorhersage gering wahrscheinlich, aber nicht auszuschließen. tim, red, dpa

Stets aktuelle Warnhinweise werden auf https://www.hochwasser.rlp.de/ veröffentlicht

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