Präsident fordert Verbesserung
Uni Koblenz: Instandhaltung muss besser laufen
Der Campus der Uni Koblenz liegt auf einem ehemaligen Militärgelände in Koblenz-Metternich. Auch hier gibt es, wie vielerorts, Verbesserungsbedarf bei Sanierungsarbeiten.
Thomas Frey. dpa

Vergangene Woche berichtete der rheinland-pfälzische Rechnungshof von desolaten Zuständen der Universität Trier. Im Mainzer Landtag wurde daraufhin die marode Infrastruktur im gesamten Bundesland bemängelt. Wir richten den Blick auf die Uni Koblenz.

„Wir sind immer nur am Feuerlöschen“, sagt die Präsidentin der Universität Trier, Eva Martha Eckkrammer mit Blick auf den Zustand der Gebäude ihrer Einrichtung. Der rheinland-pfälzische Rechnungshof stellte dort eklatante Mängel an Bildungsräumen fest. Aus dem Bericht des Rechnungshofs ging hervor, dass das Hauptgebäude der Universität Trier eigentlich nur noch durch eine Generalsanierung oder den Abriss zu retten sei. Angesichts des Zustands der Uni Trier stellt sich die Frage, wie es um die anderen Universitäten des Landes, zum Beispiel die Universität Koblenz, steht.

Auch andere Unis seien in katastrophalem Zustand, sagte CDU-Fraktionschef Gordon Schnieder im Mainzer Landtag. Der Sanierungsstau an der Technischen Universität Kaiserslautern sei sogar noch größer als in Trier. Sein Resümee: „Kein Land lässt seine Infrastruktur so verkommen wie Rheinland-Pfalz.“ Die Zustände an den Universitäten seien Ausdruck „einer systematischen Vernachlässigung unserer Bildungseinrichtungen“. 

Bestandsaufnahme an der Uni Koblenz ist noch im Gange

Was die Universitäten in Trier und Koblenz eint, ist der Eigentümer der Grundstücke, der Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) Rheinland-Pfalz. Darauf weist der Koblenzer Unipräsident Stefan Wehner hin. Entwicklungsplanungen am Campus laufen also zwingend über den LBB, nicht über die Universitäten selbst. Vergangenes Jahr brachte der LBB beispielsweise ein Energiecontracting für die Gebäude der Uni Koblenz auf den Weg. Dieses soll nach ihrem Abschluss zu CO2-Einsparungen von etwa 50 Prozent führen.

Erst zu Beginn des Jahres verbrachten Gutachter der Hochschulentwicklung mehrere Tage auf dem Campus in Koblenz-Metternich, um die Lage vor Ort zu bewerten. Mit den Ergebnissen des Gutachtens rechnet die Universität in den kommenden Wochen. Grundsätzlich halte man den von der Landesregierung eingeschlagenen Weg für zielführend, erklärte Wehner gegenüber unserer Zeitung. Mit der Bestandsaufnahme könnte auch an der Uni Koblenz „ein Investitionsbedarf sichtbar gemacht werden“.

„Ohne den dortigen Ergebnissen vorweg greifen zu wollen, halten wir allerdings bei der Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und dem LBB den Abbau bürokratischer Hürden und die Optimierung der Prozesse signifikant verbesserungswürdig.“
Stefan Wehner, Präsident der Universität Koblenz, über die laufende Bestandsaufnahme

Wehner zeigte sich gegenüber den Maßnahmen des LBB allerdings nicht ausschließlich positiv eingestellt. Die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und dem Landesbetrieb halte er für „signifikant verbesserungswürdig“, wie er formulierte. Planungs-, Genehmigungs- und Bauzeiten müssten erheblich verkürzt werden. Nur so sei eine effektive und wirtschaftliche Instandhaltung der Hochschulliegenschaften zu erreichen. „Die Universität Koblenz unterstützt daher die von der Landesregierung eingeleitete objektive Bedarfsermittlung mit dem Ziel, dass den Hochschulen anschließend ausreichend Mittel für diese notwendigen Instandhaltungs- und Baumaßnahmen zur Verfügung gestellt werden“, so Wehner.

Auch aufgrund der Tatsache, dass der Campus der Hochschule Koblenz vergleichsweise jung ist, scheint die Lage dort noch nicht so ernst zu sein wie in Trier oder andernorts. Er entstand erst in den späten 90er-Jahren im Rahmen eines Umbaus ehemaliger Militärliegenschaften in Koblenz-Metternich.

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