Flughafen Hahn
Über dem Hahn kam es zum Beinahe-Crash
Über dem Hahn kam es zum Beinahe-Crash
dpa

Flughafen Hahn - Über dem Hunsrück-Flughafen Hahn ist es Anfang August offenbar zu einem Beinahe-Zusammenstoß zwischen einer voll besetzten Ryanair-Maschine und zwei Segelflugzeugen gekommen.

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Flughafen Hahn – Über dem Hunsrück-Flughafen Hahn ist es Anfang August offenbar zu einem Beinahe-Zusammenstoß zwischen einer voll besetzten Ryanair-Maschine und zwei Segelflugzeugen gekommen. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) hervor, die den Zwischenfall als „schwere Störung“ wertet – was gleichbedeutend ist mit einem Beinahe-Unfall.

Die mit 179 Passagieren und sechs Besatzungsmitgliedern besetzte Ryanair-Boeing war auf dem Rückflug von Alicante/Spanien, als die Piloten in einer Höhe von knapp 2000 Metern die beiden Segelflieger bemerkten. Diese sind laut BFU-Bericht direkt unter einer Wolke geflogen, nur wenige Hundert Meter von der Passagiermaschine entfernt. Nach der Landung gaben die beiden 35 und 25 Jahre alten Piloten an, dass sie nicht mehr hätten ausweichen können, weil sie die beiden Segelflieger zu spät gesehen hätten.

Die Sache ging aber gut aus: Es kam zu keiner Kollision; die Passagiermaschine konnte kurze Zeit später planmäßig auf dem Hunsrück-Flughafen landen. Woher die beiden Segelflugzeuge kamen, ist nach Angaben der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung nicht bekannt.

Dem Untersuchungsbericht zufolge, der unserer Zeitung vorliegt, waren die Ryanair-Piloten von der zuständigen Flugsicherungsstelle „über ein aktives Segelfluggebiet nördlich vom Hahn“ informiert worden. Weitere Informationen gab es aber offenbar nicht; nach Angaben der Piloten schlug auch das automatische Kollisionswarnsystem nicht an.

Eine Sprecherin des Landesbetriebs Mobilität, der rheinland-pfälzischen Luftsicherheitsbehörde, sagte gestern Nachmittag unserer Zeitung, dem LBM sei der Zwischenfall nicht bekannt. Von der Deutschen Flugsicherung war zunächst keine Antwort zu bekommen.

Bereits vor vier Jahren hätte es über dem Hunsrück-Flughafen Hahn beinahe einen Zusammenstoß in der Luft gegeben. Damals kam ein Tornado-Kampfjet einer Ryanair-Maschine so nahe, dass das Kollisionswarnsystem des Passagierflugzeugs anschlug. Weil Insassen Anzeige erstatteten, ermittelte sogar die Staatsanwaltschaft. Das Verfahren wurde schließlich eingestellt, weil der Mindestabstand eingehalten worden sei.

Von Rolf Seydewitz

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