IHK-Umfrage unter Firmenchefs
Trump sorgt für Alarmstimmung in Unternehmen in RLP
Donald Trumps Handlungspolitik hat Auswirkungen bis nach Rheinland-Pfalz. In hiesigen Unternehmen wächst die Verunsicherung.
Mark Schiefelbein. Mark Schiefelbein/AP/dpa

Die USA sind ein wichtiger Handelspartner für viele Unternehmen in Rheinland-Pfalz. Wie lange noch? Die Handelspolitik unter Donald Trump sorgt für wachsende Verunsicherung. Eine aktuelle IHK-Umfrage zeigt: Viele Firmen sind alarmiert.

Die US-Handelspolitik unter Donald Trump wird von den Unternehmen in Rheinland-Pfalz immer kritischer und bedrohlicher gesehen. In einer aktuellen Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft (IHK-AG) Rheinland-Pfalz/Saarland anlässlich der 100-Tage-Bilanz Trumps zeigen sich viele Firmen zunehmend alarmiert. Mehr als 60 Prozent der Betriebe erwarten mittlerweile moderate bis erhebliche negative wirtschaftliche Auswirkungen infolge der aktuellen US-Handelspolitik, teilt die IHK-AG mit.

Besonders betroffen sind demnach Preisgestaltung, Lieferketten und Marktpositionierung. „Einige Unternehmen erwägen bereits eine Verlagerung der Produktion oder einen teilweisen Rückzug vom US-Markt“, heißt es weiter. Gleichzeitig steige der Druck, alternative Absatzmärkte – besonders in Asien, Südamerika und Kanada – zu erschließen. An der Umfrage beteiligten sich zwischen dem 28. April und dem 2. Mai 170 Unternehmen aller Größen und Branchen.

„Die anhaltende Unsicherheit erschwert Investitionsentscheidungen und belastet internationale Geschäftsbeziehungen.“
Arne Rössel

Das aktuelle Meinungsbild hat sich gegenüber der Vorumfrage aus dem Januar deutlich eingetrübt, die wirtschaftliche Verunsicherung wächst, viele Firmen reagieren mit strategischen Anpassungen. Im Januar erwarteten noch knapp zwei Drittel der Unternehmen keine wesentlichen kurzfristigen Auswirkungen auf ihr US-Geschäft. Nur ein Viertel rechnete mit einem Umsatzrückgang, während positive Effekte wie ein möglicher Bauboom in den USA oder ein erwarteter Bürokratieabbau dort sogar vorsichtig optimistisch bewertet wurden.

„Die Einschätzungen der Unternehmen haben sich binnen weniger Monate spürbar verändert“, ordnet der Hauptgeschäftsführer der IHK-AG, Arne Rössel, die Entwicklung ein. „Die anhaltende Unsicherheit erschwert Investitionsentscheidungen und belastet internationale Geschäftsbeziehungen.“ Die Unternehmen fordern von der Politik ein klares Bekenntnis zum Freihandel, verlässliche Rahmenbedingungen zur Vermeidung einseitiger Eskalationen, den Abbau bürokratischer Hürden sowie Unterstützung bei der Erschließung neuer Märkte. red

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