St. Goarshausen. Von den zwei vermissten Bootsleuten des am Donnerstagmorgen havarierten Tankschiffes an der Loreley fehlte auch am Freitagabend noch jede Spur. Besonders tragisch: Zur Besatzung gehörten auch ein Vater mit seinem Sohn. Der Sohn wurde gerettet, der Vater wird noch vermisst.
Die Chancen, ihn und den zweiten Bootsmann lebend zu finden, sind nur noch sehr gering. Nach Informationen unserer Zeitung waren die vier an Bord befindlichen Binnenschiffer allesamt Deutsche, von denen zwei aus Dresden stammen.
Einer der beiden Geretteten wurde im 20 Kilometer entfernten Krankenhaus in Nastätten behandelt und konnte bereits am Freitagmittag wieder entlassen werden. Welcher der vier Männer zum Unglückszeitpunkt das Schiff steuerte, ist noch nicht bekannt. Es kann angenommen werden, dass mehrere Besatzungsmitglieder im Besitz eines Führerscheins für Binnenschiffe waren.
Meldungen, nach denen das abgerissene Führerhaus unweit des Hafens von St. Goar gesichtet wurde, haben sich bislang nicht bestätigt. Es ist davon auszugehen, dass die geladene Schwefelsäure momentan nicht aus dem Wrack austritt.
Nur wenige Stunden nach der Havarie wurden stromabwärts in Koblenz ungewöhnliche Daten gemessen, die darauf schließen lassen, dass die unliebsame Fracht bei dem Unfall in geringen Mengen aus dem Schiff entwichen ist. wak