Die gütige Frau Holle aus dem Märchen der Gebrüder Grimm wird seit ewigen Zeiten auch für den Schneefall verantwortlich gemacht. Schüttelt sie ihre Betten ordentlich aus, fällt auch genügend Schnee. Im Hunsrück nun trägt ein Felsenhang ihren Namen, in dessen Spalten die Augen der Märchenfigur zu sehen sein sollen, wenn man nur ganz genau hinschaut. An dieser Gesteinsformation, die im Schwarzwälder Hochwald beginnt, endet die märchenhafte Wanderung auf der Traumschleife Frau Holle mit einem schönen Blick in das Wadrilltal.
Die Rundtour beginnt am Wanderparkplatz an der B 407 zwischen Reinsfeld und Kell am See. Gleich zu Beginn gilt es den einzigen größeren Anstieg zum Taubenberg zu bewältigen. Sind die 100 Höhenmeter im Aufstieg geschafft, wird die Mühe mit weiten Ausblicken in die Hochwaldlandschaft und auf den Erholungsort Reinsfeld belohnt. Danach führt ein Pfad bergab durch urwaldähnliche Landschaft und den für den Hochwald typischen Nadelwald ins Tal des Lauschbachs. Der Weg folgt dem Bachlauf bis zum Biberdamm am Keller Steg. Weiter geht es vorbei am Beidelstein hinab zum Ufer der Wadrill, die bis zum Ende der Tour die Richtung vorgibt. Die Ruhe und Schönheit des Wadrilltales zwischen Bocksberg und Taubenberg machen diesen Streckenabschnitt zu einem besonderen Erlebnis. Über einen Zuweg (1,8 Kilometer) kann man auch einen Abstecher nach Reinsfeld machen und dort einkehren.
Am Keller Steg trifft die Traumschleife Frau Holle auf die 25. Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs. Hier kann der Rundweg zum Beispiel um rund 4,5 Kilometer zum Grimburger Hof oder in die andere Richtung um 6,5 Kilometer bis Kell am See auf dem Saar-Hunsrück-Steig verlängert werden. Am Nordufer des Sees beginnt die 26. Etappe des Fernwanderweges in Richtung Riveris-Talsperre mit abwechslungsreichen Strecken vom breiten preußischen Forstweg bis zum schmalen Waldpfad, die im dichten Mischwald zum Quellmoor „Weyrichsbruch“ führt. Dort lädt ein Knüppeldamm zur Exkursion ins geheimnisvolle Moor ein. Am Waldrand entlang, vorbei am Zuweg nach Holzerath, über Wiesenwege und die Römerstraße naht hinter einem Birkenwäldchen der Rastplatz „Römerlager“ mit schöner Aussicht auf den Ort Bonerath, bis ins Moseltal und auf die Vulkankegel der Eifel. Auf den nächsten zwei Kilometern ist Aussicht angesagt. Über Wiesen und Feldwege geht es hinab bis zum Wanderparkplatz am Ortsrand von Bonerath. Von dort führt der Steig über Weiden und durch den Wald zur Riveris-Talsperre. Den besten Ausblick auf die von Wald umstandene Talsperre hat man von der längsten Bank am Saar-Hunsrück-Steig, auf der eine kleine Wandergruppe Platz nehmen kann.
Die Wegstrecke von Kell am See bis nach Riveris ist rund 14 Kilometer lang. Die gesamte 26. Etappe des Saar-Hunsrück-Steigs führt über Waldrach bis nach Kasel und hat eine Weglänge von insgesamt 20 Kilometern. Reinsfeld ist direkt an die Autobahn A 1 angebunden. Zum Wanderparkplatz fährt man von der A 1 über die B 407 in Richtung Kell am See (Navigation: Felsenmühle, 54421 Reinsfeld). Infos unter www.reinsfeld.de
Die Verbandsgemeinde Hermeskeil teilt mit, dass bis zum 8. Januar an der Traumschleife Frau Holle je nach Wetterlage Forstarbeiten erledigt werden. Für diesen Bereich ist dann eine Umleitung ausgeschildert. Heidrun Braun
Nähere Informationen: Hunsrück-Touristik, Gebäude 663, Hahn-Flughafen, Telefon 06543/507.700, www.hunsruecktouristik.de, www.rlp-tourismus.de/hunsrueck