Boppard/Polch – Die Falschfahrerin, die am Samstagmittag auf der Hunsrückautobahn A 61 in Höhe der Anschlusstelle Boppard starb, war die frisch gekürte Karnevalsprinzessin von Polch. Die 38-Jährige hatte erst eine Woche vorher gemeinsam mit ihrem Mann die zweijährige Regentschaft in der Eifelstadt übernommen
Nun kam sie beim Zusammenprall mit einem Lastwagen ums Leben.
Was war passiert? Kurz nach 13 Uhr fuhr die Frau aus ungeklärten Gründen an der Anschlussstelle Boppard auf die falsche Fahrspur der A 61 auf. Dort kamen ihr zwei Lastwagen entgegen. Während der erste noch rechtzeitig ausweichen konnte, kollidierte der zweite Lkw frontal mit dem Auto der Eifelerin. Sie wurde in ihrem Fahrzeug eingeklemmt und zog sich so starke Verletzungen zu, dass sie noch an der Unfallstelle verstarb. Infolge des Unfalls brach im Motorraum des Autos ein Brand aus, den vorbeikommende Verkehrsteilnehmer löschen konnten. Der unfallbeteiligte Brummi-Fahrer erlitt einen Schock und wurde vorsorglich in ein nahegelegenes Krankenhaus gebracht.
Aus seinem beschädigten Lkw liefen große Mengen Kraftstoff auf die Fahrbahn. Obwohl der Löschzug Buchholz die Lecks an den Dieseltanks stopfte und mehrere Kanaldeckel abdichtete, waren zuvor bereits 400 Liter Sprit ungehindert ins Kanalsystem geflossen. Deshalb wurde der Löschzug Boppard alarmiert, um Ölsperren an den betroffenen Rückhaltebecken und Bachläufen aufzubauen. Zeitgleich spülte und reinigte eine Fachfirma das verschmutzte Kanalsystem.
Außer den eingesetzten Polizisten waren gut 40 Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Boppard, Vertreter der Unteren Wasserbehörde, zwei Rettungswagen mit Notarzt, ein Rettungshubschrauber, die Autobahnmeisterei sowie ein Notfallseelsorger im Einsatz.
Infolge der umfangreichen Bergungsarbeiten musste die A 61 in Richtung Köln zeitweise voll gesperrt werden – nach Freigabe einer der beiden Fahrstreifen war die Autobahn erst nach 20 Uhr wieder normal befahrbar. Der Gesamtschaden wird auf gut 45. 000 Euro geschätzt.
Der plötzliche Tod der 38-jährigen Falschfahrerin hat in ihrer Heimatstadt großes Bestürzen ausgelöst. Denn erst vor gut einer Woche wurde die Frau zur Karnevalsprinzessin ernannt. Gemeinsam mit ihrem Mann wollte sie die zweijährige Regentschaft in der Maifeldstadt übernehmen.