Koblenz
Tag der Offenen Tür beim OLG-Koblenz: Eine Frage des Selbstwertgefühls

Auf dem Podium saßen der Ex-Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz, Herbert Mertin (FDP, li), der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig (2. v. li) und DFB-Vorsitzender Theo Zwanziger (re). Moderiert wurde das Gespräch von Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung (2. v. re).

Susanne Schöppner

Koblenz - Der Andrang im Koblenzer Oberlandesgericht war riesengroß: Schüler schlenderten durch alt- ehrwürdige Flure, Interessierte blickten hinter die Schranken der Gerichtssäle und auf dem Podium diskutierte eine hochkarätige Runde unter der Überschrift "Koblenzer Prominente und das OLG".

Koblenz – Der Andrang im Koblenzer Oberlandesgericht war riesengroß: Über 200 Schüler schlenderten durch die ehrwürdigen Flure, Interessierte erkundeten Archive und sahen hinter die Schranken der Gerichtssäle und eine hochkarätige Runde diskutierte unter der Überschrift „Koblenzer Prominente und das OLG“.

Auf dem Podium saßen der Ex-Justizminister des Landes Rheinland-Pfalz, Herbert Mertin (FDP), der Koblenzer Oberbürgermeister Joachim Hofmann-Göttig und DFB-Vorsitzender Theo Zwanziger. Moderiert wurde das Gespräch von Christian Lindner, Chefredakteur der Rhein-Zeitung.

Es gab viel Zustimmung unter den Zuhörern im Saal, als oben die einhellige Meinung formuliert wurde: Koblenzer Oberlandesgericht und Generalstaatsanwaltschaft sind für die Region Koblenz und für die Justiz im Lande insgesamt enorm wichtig.

Deshalb diskutiere man beim Thema der eventuellen Schließung über mehr als nur über rechtsorganisatorische oder finanzielle Fragen. Theo Zwanziger: „Es geht nicht mehr nur um die Justiz, sondern auch um das Selbstwertgefühl der Stadt Koblenz und der Region Mittelrhein.“

Ein Beweis dafür sei auch das große Interesse der Menschen an dieser Gesprächsrunde und an diesem Tag der Offenen Tür des OLG und der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz.

Tatsächlich war was los in den altehrwürdigen Gängen: Über 200 Schülerinnen und Schüler aus Koblenzer Schulen und auch viele andere Besucher nutzten den Tag, um sich vor Ort umfassend über die Arbeit des Oberlandesgerichts und der Generalstaatsanwaltschaft informieren.

Am Morgen hatte der Vizepräsident des Oberlandesgerichts, Bernd Sartor, den Menschen aus allen Bereichen der Gesellschaft für die „großartige Unterstützung“ des Oberlandesgerichts und der Generalstaatsanwaltschaft in den vergangenen Monaten gedankt. „Es hat uns tief berührt, wie viele Menschen so motiviert und begeistert hinter uns stehen“, so Sartor.

Diese konnten an diesem Tag das Gericht von innen kennenlernen, für das sie sich in den letzten Monaten so engagiert hatten. Sie erlebten eine Behörde „zum Anfassen“, die sich offen und transparent als leistungsfähige und bürgernahe Serviceeinrichtung präsentierte.

Von besonderer Bedeutung, so Sartor, sei die Einbeziehung der Schulen, denen hier an Gerichtsverhandlungen teilzunehmen und sich mit ihrem Rechtsbewusstsein im konkreten Fall auseinanderzusetzen. Außerdem können sie die Berufe in der Justiz kennenlernen und bei Vorträgen wie „Straftaten im Internet und Jugendgefährdung“ ganz wichtige Informationen erhalten“, so der Vizepräsident.

Das Oberlandesgericht und die Generalstaatsanwaltschaft präsentieren sich mit einem vielfältigen Angebot und ermöglichen Blicke hinter die Kulissen. Am „Tag der offenen Tür“ können die Bürgerinnen und Bürger an Gerichtsverhandlungen mit vorheriger Einführung und Nachbesprechung teilnehmen. Es werden Führungen durch das Haus angeboten, Berufe in der Justiz vorgestellt und Fachvorträge gehalten zu interessanten Themen wie „Straftaten im Internet und Jugendgefährdung“, „Staatsschutzverfahren/Al Qaida“, „Herausforderung Opferschutz bei Menschenhandel und Zwangsprostitution“ oder „Die wichtigsten Irrtümer im Verkehrsrecht“. Auch Themen wie „Erbrecht auf den Punkt gebracht“ oder „Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung“ sind für die Bürgerinnen und Bürger von großem Interesse.

Top-News aus der Region

Weitere regionale Nachrichten