Mainz (dpa/lrs) – Der rheinland-pfälzische CDU-Generalsekretär Johannes Steiniger stört sich nicht an den umstrittenen Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz zum israelischen Angriff auf den Iran – im Gegenteil. «Der Bundeskanzler ist aus meiner Sicht äußerst gut unterwegs», sagte Steiniger der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. «Man braucht sich nicht mehr schämen, wenn der Bundeskanzler international unterwegs ist. Man weiß, man hat jemanden, der geachtet wird, der sehr viel Aufwand betreibt, die europäischen Partner zusammenzuhalten.»
In sein Lob bezog Steiniger explizit die in die Kritik geratenen Worte von Merz zum Konflikt zwischen Israel und dem Iran ein. «Wenn man sich die Bilder anschaut vom G7-Treffen, aber auch die Klarheit in Bezug auf Iran, Israel, Stichwort Drecksarbeit, dass man die Dinge einfach mal so sagt, wie sie sind und nicht an der falschen Stelle zu diplomatisch spricht, das ist gut», sagte Steiniger, der für die Union im Bundestag sitzt.
Der Begriff «Drecksarbeit» war während eines ZDF-Interviews am Rande des G7-Gipfels in Kanada zunächst von Moderatorin Diana Zimmermann benutzt worden, der Kanzler griff ihn auf uns sagte: «Frau Zimmermann, ich bin Ihnen dankbar für den Begriff Drecksarbeit. Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle. Wir sind von diesem Regime auch betroffen. Dieses Mullah-Regime hat Tod und Zerstörung über die Welt gebracht.»
Unter anderem bei Grünen, Linken, aber auch der Bundestagsfraktion des Koalitionspartners SPD war diese Wortwahl auf Unmut gestoßen. In Teheran war daraufhin der deutsche Botschafter einbestellt worden.
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