SUVs sind vielen Großstädtern ein Dorn im Auge. Die sperrigen, von manchen gar als panzerartig empfundenen Fahrzeuge nehmen viel Raum auf den Straßen und besonders auf Parkplätzen ein. Doch entgegen der weitverbreiten Annahme, dass die Geländewagen die Innenstädte fluten, sind sie nach wie vor überwiegend in den ländlicheren Regionen verbreitet. Das belegt nun eine Verivox-Analyse, in der es um die deutschlandweite Verteilung der SUVs in Städten und Landkreisen geht.
In einer Pressemeldung verkündet das Vergleichsportal das bundesweite Ergebnis der Studie, bei der mehr als 400.000 Kfz-Versicherungsabschlüsse anonym ausgewertet wurden. Darin wird deutlich, dass die Menschen in deutschen Großstädten 11 Prozent seltener einen Sportgeländewagen fahren als der deutschlandweite Durchschnitt, der bei 15,7 Prozent liegt. Beliebter sind die SUVs hingegen in den ländlicheren Regionen. Spitzenreiter unter den Bundesländern ist Mecklenburg-Vorpommern, wo der Anteil der Geländelimousinen laut Verivox 21 Prozent über dem Bundesdurchschnitt liegt. Die geringste Quote haben hingegen die Bundesländer Bremen, Berlin und Hamburg – also die „Stadtstaaten“.
Die meisten SUVs sind im Kreis Bad Kreuznach unterwegs
Dass die dicht besiedelten Großstädte mit vielen Einwohnern eher seltener SUV fahren, zeigt sich auch anhand der Ergebnisse, die in rheinland-pfälzischen Städten und Landkreisen zutage kamen. Im Vergleich zu den anderen Bundesländern liegt Rheinland-Pfalz im Mittelfeld, nur 0,2 Prozentpunkte über dem gesamtdeutschen Durchschnitt. In den Großstädten und kreisfreien Städten des Landes liegt der Anteil der Geländewagen meist unterhalb des Durchschnitts oder nur knapp darüber.
Pirmasens und Landau sind die beiden rheinland-pfälzischen Großstädte, in denen der Verivox-Analyse zufolge bei einem Anteil von 11,7 Prozent die wenigsten Sportgeländewagen zu finden sind. In Koblenz beträgt die SUV-Quote 13 Prozent. Damit liegt die Stadt an Rhein und Mosel gleichauf mit der Landeshauptstadt. Spitzenreiter unter den Großstädten in Rheinland-Pfalz ist Trier, auch wenn die Stadt mit einem SUV-Anteil von 15,7 Prozent genau im gesamtdeutschen Durchschnitt liegt und nur knapp unter dem rheinland-pfälzischen Schnitt.
Hunsrücker lieben SUVs nicht so sehr wie andere
Bei den kreisfreien Städten führen Zweibrücken mit 16,9 Prozent und Speyer mit 16,3 Prozent die Liste an. Das Schlusslicht mit den wenigsten gemeldeten Geländewagen bildet Worms. Die Stadt hat mit 9,9 Prozent den Bundes- und Landesweitendurchschnitt deutlich unterboten.
Neben den Großstädten und den kreisfreien Städten wurden auch die rheinland-pfälzischen Landkreise miteinander verglichen. Die Liste der Kreise mit einem Anteil an SUVs, der über dem deutschen Mittelwert liegt, führt Bad Kreuznach mit 18,5 Prozent an, dicht gefolgt von Bad Dürkheim mit 18,3 Prozent. Überdurchschnittlich viele Geländewagen sind zudem in den Kreisen Süd-West-Pfalz (17,8 Prozent) sowie Rhein-Lahn und Westerwald mit jeweils 17,6 Prozent gemeldet. Im Rheinland-Pfalz-Vergleich sind im Rhein-Hunsrück-Kreis mit 13,4 Prozent die wenigstens SUVs unterwegs. Der Kreis Germersheim liegt nur vier Prozentpunkte höher. Mit 15,5 Prozent befindet sich ebenfalls der Kreis Mainz-Bingen – wenn auch nur knapp – unter dem bundesweiten Durchschnitt.
Weniger Geländewagen in der Stadt als auf dem Land
Während sich die Zahlen in den Städten also weitestgehend nah am deutschen sowie am rheinland-pfälzischen durchschnitt bewegen, gibt es beim Vergleich der Landkreise etwas größere Ausschläge, die eine Tendenz zu einer höheren SUV-Quote zeigen. Mit Ausnahme des Rhein-Hunsrück-Kreises verzeichnen gerade eher ländliche Kreise mit wenigen oder kleineren Großstädten einen vermehrten Anteil der Geländewagen. Das wird etwa in Bad Kreuznach und Bad Dürkheim deutlich.
Auch dass Mainz, die größte Stadt des Landes, unter dem Durchschnitt liegt, zeigt: Die sogenannten Großstadtpanzer sind vielleicht doch immer noch häufiger auf dem Land unterwegs, als es so mancher Innenstadt Bewohner wahrnimmt.