Bad Kreuznach
Sechs Finger, sechs Zehen: Frau gesteht Kindstötung in Bad Kreuznach vor fast 13 Jahren

Bad Kreuznach - Eine 40-jährige Frau hat gestanden, vor fast dreizehn Jahren ihr Neugeborenes in einem Bach in Bad Kreuznach getötet zu haben.

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Bad Kreuznach – Eine 40-jährige Frau hat gestanden, vor fast dreizehn Jahren ihr Neugeborenes in einem Bach in Bad Kreuznach getötet zu haben.

Die Angeklagte räumte am Mittwoch zum Prozessauftakt ein, das Baby von einer Brücke in das Gewässer geworfen zu haben, wie ein Sprecher der Landgerichts sagte.

Sie habe dabei nach eigenem Bekunden unter Schock gestanden. Laut Anklage brachte die Frau das Mädchen gleich nach der Geburt im Februar 1998 um, weil es an beiden Füßen sechs Zehen und an der rechten Hand sechs Finger hatte und sie die Reaktion ihrer Familie fürchtete.

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte die Frau ihr Kind nach einer heimlichen Geburt in ein Tuch gewickelt und es in den Bach im Kreuznacher Schlosspark geworfen. Dabei erlitt das Baby eine doppelte Schädelfraktur und starb. Der 40-Jährigen wird Totschlag vorgeworfen. Die Frau gab dem Gericht zufolge an, beim Gang zur Toilette von der Geburt überrascht worden zu sein.

Auf die Spur der Frau waren die Ermittler nach einem Tipp des Ex- Ehemannes gekommen. Nachdem der Mann einen Vaterschaftstest abgelegt hatte und dieser positiv war, gestand die 40-Jährige. Bereits 1998 war sie von den Ermittlern befragt worden, weil in ihrer Familie die Anomalie der sechs Zehen und sechs Finger vorkam. Damals hatte die Frau aber bestritten, die Mutter des Babys zu sein und dies mit einem ärztlichen Attest belegt.

Für den Prozess sind noch zwei weitere Verhandlungstage angesetzt. Am nächsten Montag soll es weitergehen.

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