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Rheinland-Pfalz hinkt bei Medizinstudium hinterher
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Daniel Vogl. DPA

Das Bundesland wird von seinen beiden Nachbarn Saarland und Hessen klar überholt. Und auch bundesweit reicht es nur für einen hinteren Platz.

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Gütersloh (dpa/lrs) – Beim Angebot von Medizinstudienplätzen ist Rheinland-Pfalz gemessen an der Einwohnerzahl laut einer Studie vergleichsweise schlecht aufgestellt. Unter den Bundesländern gebe es enorme Unterschiede – und insgesamt zu wenig angehenden Nachwuchs, um den Ärztemangel zu beheben, bilanzierte eine Auswertung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh.

Schaut man auf das Studienjahr 2024, so konnten in Rheinland-Pfalz 450 Erstsemester mit Humanmedizin beginnen. Das sind laut Untersuchung bezogen auf je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner elf Medizin-Studienplätze. Damit schneidet Rheinland-Pfalz im Vergleich der Bundesländer nicht gut ab. Schlechtere Werte weisen lediglich Brandenburg, Bremen und Niedersachsen auf.

Im Saarland und in Mecklenburg-Vorpommern bieten staatliche Hochschulen pro 100.000 Einwohner hingegen 29 beziehungsweise 26 Medizinstudienplätze für Erstsemester an – die beiden Länder liegen damit vorn. Danach folgen Hamburg und Sachsen-Anhalt (je 19) sowie Hessen (18).

Medizinstudienplatz ist für die Länder kostenintensiv

Hauptgrund für das unterschiedliche Engagement der Bundesländer dürften nach CHE-Angaben die hohen Kosten für medizinische Fakultäten sein. Allein die laufenden Ausgaben pro Jahr und Person belaufen sich auf rund 25.000 Euro im Bereich Humanmedizin/Gesundheitswissenschaften, hieß es unter Berufung auf das Statistische Bundesamt.

Das Medizinstudium gehöre zu den beliebtesten Fächern bei Studieninteressierten in Deutschland – und zugleich sei hier ein Platz besonders schwer zu ergattern, hieß es vom CHE in Gütersloh. So konnten zum Wintersemester 2024/25 rund 10.000 Erstsemester einen Medizinstudienplatz an einer Hochschule ergattern. Etwa 20.000 Bewerberinnen und Bewerber gingen leer aus.

© dpa-infocom, dpa:250820-930-932697/1

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