Die Barmer sieht Nachholbedarf in Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfälzer sind Zahnarztmuffel: Vor allem kleine Kinder zu selten bei der Vorsorge
Illustration - Zahnärztliche Versorgung in Niedersachsen
Eine Kinderzahnärztin untersucht ein dreijähriges Kind in einer Kinderzahnarztpraxis. (Symbolfoto)
Julian Stratenschulte. picture alliance/dpa

Rheinland-Pfälzer gehen seltener zum Zahnarzt als die Einwohner fast aller anderen Bundesländer. Lediglich zwei von drei Versicherten hätten 2021 einen Untersuchungs- oder Behandlungstermin wahrgenommen, teilte die Barmer Krankenkasse in Mainz unter Berufung auf Zahlen ihres aktuellen „Zahnreports“ mit. Nur im Saarland und in Bremen sei die Inanspruchnahme mit jeweils 64 Prozent noch geringer gewesen, sagte Landesgeschäftsführerin Dunja Kleis.

Besonderen Nachholbedarf sieht die Barmer bei der mangelnden Akzeptanz von zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen für kleine Kinder. Die Familien von nicht einmal jedem dritten Kind unter vier Jahren hätten die Möglichkeit dazu wahrgenommen, bedauerte Kleis. Auch hier liege Rheinland-Pfalz vor dem Saarland und Bremen auf dem bundesweit drittletzten Platz: „Wir können nur an die Eltern appellieren, dass sie das häufiger tun.“ Studien hätten längst belegt, dass der Zustand der Milchzähne sich deutlich auf die Entwicklung des bleibenden Gebisses auswirke.

Zahnvorsorge bei Kindern bestimmt die Zahngesundheit für das ganze Leben.

Landesgeschäftsführerin Dunja Klaus

Die Krankenkasse, die für ihre repräsentative Erhebung die Daten von 442.000 versicherten Menschen aus Rheinland-Pfalz ausgewertet hatte, sieht einen Zusammenhang zwischen der vergleichsweise geringen Wahrnehmung von Vorsorgeterminen und dem eher schlechten Zustand der Zähne. So liege der Anteil derjenigen, die zehn Jahre lang keine neue Zahnfüllung benötigten, in allen Altersgruppen unter dem Bundesdurchschnitt.

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