Die Jagd auf den mutmaßlichen Dreifachmörder von Weitefeld im Westerwald geht unvermindert weiter, die Kriminalpolizei arbeitet inzwischen mehr als 800 Hinweise ab – „mit Hochdruck“, wie Polizeisprecher Jürgen Fachinger betont. Am Mittwochabend dürften etliche neue Hinweise hinzukommen: Dann wird der erschütternde Fall ab 20.15 Uhr in der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY“ thematisiert.

Mit dieser Maßnahme reagieren die Polizei und die Redaktion des TV-Klassikers kurzfristig auf den aktuellen Verlauf der gigantischen Fahndungsaktion. Eine filmische Aufarbeitung des Falls wird es allerdings nicht geben, dafür ist die Zeit bis zur Livesendung zu knapp. Das Verbrechen und die bisherigen Erkenntnisse der Ermittler werden als sogenannter Studiofall besprochen, bestätigt der Sender auf Anfrage.
Seit einer Woche fahndet die Polizei nun öffentlich nach Alexander Meisner. Der 61-jährigen Mann aus Elkenroth, der eine dokumentierte Vergangenheit als Gewalttäter hat, ist dringend tatverdächtig, am vorvergangenen Sonntag drei Menschen in Weitefeld (Kreis Altenkirchen) brutal getötet zu haben. Wie die Obduktionen ergeben haben, starben die 44 Jahre alte Frau, ihr 47 Jahre alter Ehemann sowie der 16-jährige Sohn durch Stich- und Schussverletzungen.

Mannweiler: Die Polizei geht an die Belastungsgrenze
„Dass der Täter flüchtig ist, ist natürlich für alle unerträglich, aber auch ein Ansporn, ihn zu finden“, sagt Mario Mannweiler. Der Leitende Oberstaatsanwalt ordnet im RZ-Interview die Lage bei der Suche nach dem Dreifachmörder von Weitefeld ein.
„Der aktuelle Aufenthaltsort des Gesuchten ist nach wie vor unbekannt, weshalb die Suchmaßnahmen je nach Hinweislage im Gebiet rund um Weitefeld und Elkenroth weiterhin intensiv weitergeführt werden“, sagt Jürgen Fachinger zum aktuellen Stand. Details zu Ermittlungsdetails oder bevorstehenden Maßnahmen gibt die Polizei generell nicht preis – um den Ermittlungserfolg nicht zu gefährden.
Je nach Bewertung der jeweiligen Situation werde die Zahl der Einsatzkräfte auch erhöht – der Personalaufwand seitens der Kripo ist generell immens. Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler, dass die Polizei an ihrer Belastungsgrenze agiere.
Hinweise an die Polizei unter Telefon 0261/10350399
Die Fälle bei „Aktenzeichen XY ... ungelöst“
„Aktenzeichen XY ... ungelöst“ gehört zu den absoluten deutschen TV-Klassikern. Eduard Zimmermann brachte die Idee Ende der 60er-Jahre auf die Mattscheibe. Seitdem wird regelmäßig via TV gefahndet. Seit 2002 moderiert Rudi Cerne die Livesendungen. An diesem Mittwoch, 16. April, geht es ab 20.15 Uhr neben dem mutmaßlichen Dreifachmord von Weitefeld um diese Themen: Die Kripo Essen bringt einen Doppelmord aus dem Jahr 1999 in die Sendung; im Fall der Polizei Schleswig-Holstein geht es um einen jungen Mann, der bei einem Discobesuch zusammengeschlagen wurde, das LKA Hamburg berichtet über einen Überfall mit Folter in den eigenen vier Wänden, und die Polizei Brandenburg hofft auf Hinweise auf einen vermissten 24-Jährigen. Im zweiten Studiofall geht es um ein vermutetes Tötungsdelikt aus Eckernförde. tim