Mutmaßlicher Dreifachmord
Polizei durchkämmt die Wälder rund um Weitefeld
Schon mehrfach hat die Polizei in und um Weitefeld den Wald durchkämmt (Archivbild). Am Donnerstag geht es weiter.
Andreas Winkler. Andreas Winkler/dpa /dpa

Hält sich Alexander Meisner immer noch in den Wäldern rund um Weitefeld versteckt? Hat er Spuren hinterlassen? Elf Tage nach dem mutmaßlichen Dreifachmord ist die Polizei wieder mit einem Großaufgebot im Einsatz – einen Tag nach „Aktenzeichen XY“.

Elf Tage nach der erschütternden Gewalttat von Weitefeld scheinen sich aktuelle Fahndungsansätze der Polizei weiter auf den Bereich rund um das Westerwalddorf zu konzentrieren, in dem am Sonntag, 6. April, drei Menschen getötet wurden. Für den heutigen Donnerstag kündigt die Polizei intensive Suchmaßnahmen unter anderem in umliegenden Waldgebieten an. Mit Hinweisen, die nach der Ausstrahlung von „Aktenzeichen XY“ eingegangen sind, habe dies jedoch nichts zu tun.

Am Mittwochabend hatte Moderator Rudi Cerne den Fahndungsaufruf der Polizei in der ZDF-Livesendung vorgetragen. Gesucht wird weiterhin der dringend Tatverdächtige Alexander Meisner (61). Dabei sei ein Hinweis aus dem Bekanntenkreis eingegangen, wie Stephanie Wossilus vom Landeskriminalamt Bayern am Ende der Sendung sagte. Die Sendung wird in München produziert. „Dieser, der sich da gemeldet hat, ist der Polizei auch schon bekannt. Aber trotzdem wird man da jetzt noch mal Rücksprache halten.“

Mit diesem aktuellen Passfoto wird nach Alexander Meisner gesucht.
Polizei Rheinland-Pfalz/Fahndung

Es habe auch Hinweise gegeben, wonach Zuschauer den 61 Jahre alten Tatverdächtigen gesehen haben wollen, berichtete Wossilus. „Bleibt abzuwarten, was da natürlich dran ist.“ Insgesamt waren laut Polizei 30 Kriminalbeamtinnen und -beamte am Abend damit beschäftigt, Hinweise zu dem Fall aufzunehmen, wie Rudi Cerne sagte. Laut Polizeipräsidium Koblenz sind während und nach der Sendung rund 90 Hinweise eingegangen. Zu deren Qualität machte die Polizei keine Angaben.

Am späten Abend kam es zudem zu einer Untersuchung vor dem Wohnhaus des Tatverdächtigen in Elkenroth, einem Nachbardorf von Weitefeld. Ein verdächtiges Fahrzeug sei gemeldet und von einer Polizeistreife vor Ort überprüft worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Eine Verbindung zu der Tat habe man jedoch nicht herstellen können.

Der Mordverdächtige ist seit der Tat vor mehr als einer Woche auf der Flucht. Die Staatsanwaltschaft hat für Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen, 10.000 Euro ausgelobt. Der 61-Jährige steht unter Verdacht, eine Familie in Weitefeld im Westerwald getötet zu haben. Die Leichen des Ehepaares und des 16 Jahre alten Sohnes wurden Anfang April gefunden. Das Motiv für die Tat ist unklar.

Nun wird in und um Weitefeld erneut ein Großaufgebot der Polizei im Einsatz sein. „Die heutigen Maßnahmen verfolgen das Ziel, bislang vorliegenden Erkenntnissen systematisch nachzugehen und weitere Feststellungen zum Auffinden des Tatverdächtigen zu erlangen“, teilt die Polizei mit.

Seit Montag, 7. April, wird per Öffentlichkeitsfahndung nach Alexander Meisner gesucht. Der 61-Jährige gilt als gewalttätig, hat eine einschlägige Vorgeschichte, saß auch schon jahrelang im Gefängnis. Laut Fahndungsaufruf ist er 1,74 Meter groß, wiegt 74 Kilogramm, hat braune Haare und blau-graue Augen. Besondere Merkmale sind Narben am rechten Oberarm, am linken Unterarm sowie an der Augenbraue. Auf dem linken Handrücken trägt er ein Tattoo, das „Katja“ in russischer Schreibweise zeigt.

Hinweise an die Polizei unter Telefon 0261/10350399

Flugverbotszone eingerichtet

Wie die Polizei am Donnerstagmittag mitteilte, wurde im Rahmen der intensiven Suchmaßnahmen bei Weitefeld kurzfristig eine Flugverbotszone für Drohnen in dem betreffenden Bereich eingerichtet. Bis 20 Uhr dürfen keine (zivilen) Drohnen in dem benannten Einsatzraum gestartet werden. Wie die Polizei auf Nachfrage unserer Zeitung erläutert, wurde zu diesem Mittel gegriffen, weil die Einsatzkräfte selbst Drohnen zur Suche nach dem Verdächtigen verwenden – und dabei sollen keine Privatdrohnen stören. tim

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