Idar-Oberstein
Nur beim Nachwuchs ein eindeutiger Sieger

Idar-Oberstein - "Anziehende Gegensätze" und "Ungewöhnliche Verbindungen" (im Nachwuchswettbewerb) waren in diesem Jahr beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis gefragt. Verlangt wurde im Hauptwettbewerb ein Schmuckstück aus Edelmetall und Edelsteinen.

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Idar-Oberstein – „Anziehende Gegensätze“ und „Ungewöhnliche Verbindungen“ (im Nachwuchswettbewerb) waren in diesem Jahr beim Deutschen Schmuck- und Edelsteinpreis gefragt. Verlangt wurde im Hauptwettbewerb ein Schmuckstück aus Edelmetall und Edelsteinen. Perlen durften nur in Verbindung mit Edelsteinen verwendet werden. Die Verwendung von Synthesen war wie immer nicht zugelassen. Die Nachwuchsdesigner sollten ein Schmuckstück mit Edelsteinen einreichen. Hier war aus Kostengründen die Verwendung von Synthesen zugelassen.

Das Ergebnis steht nun fest. Und das sagte die Jury – das waren diesmal Otto Jakob (Schmuckkreateur aus Karlsruhe), Iris Laubstein (Diplom-Designerin aus Köln), Anthony Lent (Professor für Schmuckdesign aus New York City/USA), Michael Ridding (Juwelier aus Santa Barbara/Kalifornien), Stephen Webster (Schmuckdesigner aus London) und Bruno Zimmer (Oberbürgermeister der Stadt Idar-Oberstein) – zu den preisgekrönten Arbeiten.

Hans Schindlers Ohrschmuck aus Platin, Gold und Brillanten wurde mit großer Mehrheit der Sieg zugesprochen. Gegensätze wie groß und klein, schwarz und weiß, kreisrund und gerade stehen bei seiner Arbeit im Mittelpunkt. Neben der „perfekten handwerklichen Umsetzung“ und der großen Eleganz hob die Jury auch den schmückenden Charakter und die gute Tragbarkeit des Ohrschmucks hervor. „Die Formen treten in einen spannenden Dialog, bei dem sinnbildlich wird, dass das durch kokonartige, schier undurchdringliche Geflecht aus Gold- und Platinfäden entstehende Volumen nicht gleich Schwere bedeuten muss.“

Eine große Mehrheit gab es auch für Claudia Adams Ring aus Onyx, Bergkristall und Feingold. Der Jury überzeugte vor allem die „sehr minimalistische und delikate Materialwahl“. Die Arbeit wirkt auf den ersten Blick sehr schlicht und eher simpel. Am Finger getra-gen, offenbart der Ring jedoch seinen ganzen Reiz durch den ständigen Wechsel von Transparenz des verwendeten Bergkristalls und der Lichtundurchlässigkeit des schwarzen Onyx.

Die Kombination von Spiegel, nicht sichtbaren Steinen und der Perlmuttscheibe über dem Hohlspiegel verleiht der Wettbewerbsarbeit von Susanne Prawitz eine große Dynamik und eine faszinierende Dreidimensionalität und landete deshalb nach Meinung der Jury zu Recht auf Platz drei.

Im Nachwuchswettbewerb gab es – anders als bei den „Großen“ – einen eindeutigen Sieger. Frank Schumachers Halsschmuck aus Gold, Silber, Bergkristall und Jaspis dominierte den Wettbewerb – da waren sich alle einig. Nach Auffassung der Jury handelt es sich um ein handwerklich vortreffliches Schmuckstück, eine ungewöhnliche Verbindung von opakem Jaspis und transparenten Bergkristall. Eine hauchdünn geschliffene Jaspisscheibe verbindet zwei Bergkristallteile miteinander und trennt sie doch zugleich optisch voneinander – eine geradezu architektonisch anmutende Arbeit, die „überall funktioniert und von jedem verstanden wird – es lässt keine Fragen offen“.

Z Wer sich selbst ein Bild machen will: Die preisgekrönten Arbeiten werden auf der Schmuckmesse „inhorgenta europe“ in München vom 25. bis 28. Februar 2011 gezeigt. Auch in Idar-Oberstein ist eine Präsentation vorgesehen, der Termin steht aber noch nicht fest. Eine weitere Ausstellung aller Wettbewerbsarbeiten findet im März 2011 in den Schmuckwelten Pforzheim statt.

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