Nürburg/Düsseldorf
Nürburgring: Ex-Ring-Käufer Wild im Visier

Robertino Wild

Jens Weber

Nürburg/Düsseldorf. Der kurzzeitige Nürburgring-Eigentümer Robertino Wild ist ins Visier der Staatsanwaltschaft Koblenz geraten: Sie ermittelt wegen des Verdachts des Kreditbetrugs gegen den Düsseldorfer Unternehmer, wie Leitender Oberstaatsanwalt Harald Kruse bestätigt. Damit hat noch Wilds doppelte beliehene Kunstsammlung ein juristisches Nachspiel, aber nicht der Verkauf des Nürburgrings "als Ganzes", wie Kruse betont.

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Durchsucht wurden vier Objekte am Ring und in Düsseldorf. Auch Ringsanierer Jens Lieser übergab in seiner Koblenzer Kanzlei Unterlagen, ebenso die Carpricorn Nürburgring GmbH, die am Ring das operative Geschäft betreibt. Lieser gilt für Kruse „als der Geschädigte“. Gegen ihn wird nicht ermittelt.

Die Vorgeschichte: Im März 2014 wurde die insolvente Rennstrecke samt Hotels und Feriendorf für 77 Millionen Euro an Capricorn-Chef Wild und den Mitbieter GetSpeed verkauft. Die zweite Kaufrate von 5 Millionen Euro, die Ende Juli fällig war, wurde wegen Wilds finanzieller Probleme am 13. August bis Ende Oktober 2014 gestundet. Als Sicherheit übereignete der einstige Hoffnungsträger am Ring auch seine private Kunstsammlung. Nur: Die hatte er vorher schon für einen anderen Gläubiger als Sicherheit eingesetzt. Wilds Sprecher Klaus Kocks sage, der Sachverhalt sei unstrittig, aber es „gab keine betrügerische Absicht“. Wild hatte bereits im Oktober „einen Fehler“ zugegeben.

Als der aber bekannt wurde, war Wild raus aus dem Ring-Geschäft. Seine Anteile übernahm erst ein Treuhänder, dann eine Holding um den russischen Pharmaunternehmer und Milliardär Viktor Kharitonin. Sie hält inzwischen 80 Prozent an der Capricorn Nürburgring Besitzgesellschaft. Die EU hatte danach trotzdem den Verkaufsprozess als rechtmäßig abgesegnet.

Ursula Samary

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