Mainz/Wiesbaden
Neue Schiersteiner Brücke: Etappenziel erreicht

Gigantische Hydraulikpressen schieben das Brückenteil über den Rhein. Foto: Kirschstein

Mainz/Wiesbaden. Der Bau der neuen Schiersteiner Brücke kommt voran, ein Etappenziel ist erreicht worden: Ein 130 Meter langes Brückenstück wurde verschoben - 90 Meter weit auf seine Position über einem Brückenpfeiler im Rhein.

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Hydraulikpressen treten in Aktion. Der Koloss aus Stahl bewegt sich. Zentimeter um Zentimeter bewegt sich das Brückenstück. „Es geht doch wie am Schnürchen“, freut sich Andreas Moritz. Moritz ist Bereichsleiter Süd der Hessischen Mobilitätsbehörde, und was er gerade erlebt, ist auch für ihn neu: Ein ganzes Stück Brücke, 130 Meter lang, wird vorsichtig in Position gebracht. Es ist das Brückenstück, das von Wiesbaden-Schierstein aus auf den Rhein hinausragt.

Gefertigt wurde es am Boden in Schierstein, dann wurde der Stahlkoloss angehoben, auf eine Schienenkonstruktion gesetzt, allein die Vorbereitungen dafür dauerten drei Monate. Nichts sollte schiefgehen. Denn schiefgegangen – das ist die Gründung von Pfeilern im Februar auf Mainzer Seite. Dort sackte bei Bodenarbeiten ein Brückenpfeiler weg, die Brücke selbst ab – die Folge war eine wochenlange Sperrung der gesamten Brücke.

Seither arbeiten sie hier an der Baustelle für die neue Brücke besonders vorsichtig und sorgfältig. Der Bauunfall auf der Mainzer Seite werde „nicht zu Verzögerungen führen“, sagt Moritz, und überhaupt sei die hessische Baustelle im Plan. Von Hessen aus bauen sie derzeit die zweite Schiersteiner Brücke unmittelbar neben die alte, künftig soll für jede Fahrtrichtung eine eigene Brücke mit drei Spuren plus Standstreifen zur Verfügung stehen. Doch das wird noch dauern – bis Ende 2019.

2600 Tonnen schwer ist das Stahlstück, das an diesem Tag verschoben wird. Ende August folgt der Gegenpart von der Rettbergsaue – der Rheininsel in Flussmitte – aus, im November dann der Lückenschluss: Das 120 Meter lange Mittelstück der neuen Brücke wird dann per Schiffspontons vom Rheinufer aus in die Strommitte gefahren und dort schwimmend in der Mittelposition eingepasst. kir

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