Reiseland Rheinland-Pfalz
Naturnahe Urlaube und Tagungstourismus liegen im Trend
Gaben bei einer Pressekonferenz zum Start in die Tourismussaison einen Einblick in die Branche (von links): Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH, Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt, Maja Büttner, Geschäftsführerin des Westerwald Touristik-Services sowie Philipp Meier, Bereichsleiter Marketing & Tourismus des mainzplus Citymarketings.
Cordula Sailer-Röttgers

Urlaub in Rheinland-Pfalz – das haben 2024 rund 8,7 Millionen Menschen gemacht, vermehrt auch jüngere. Zum Start in die neue Saison zeigte sich Rheinland-Pfalz Tourismus jetzt zuversichtlich. Wo die Urlaubstrends 2025 liegen.

Die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz blickt zufrieden auf das vergangene Jahr – und erwartet auch in 2025 eine starke Saison. Das wurde am Montag bei der Pressekonferenz von Rheinland-Pfalz Tourismus zum Start in die Tourismussaison deutlich. Gefragt in den touristischen Regionen sind naturnahe, authentische Angebote, aber auch Tagungstourismus ist ein Trend.

„Der Tourismus in Rheinland-Pfalz ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor“, sagte Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) bei der Pressekonferenz in Mainz. Dieser sei in den vergangenen Jahren immer stärker geworden. Dabei beruft sich die Ministerin auf eine Studie, laut der im Jahr 2023 inklusive der Tagesreisen ein Bruttoumsatz von rund 8,2 Milliarden Euro erzielt wurde – ein Großteil davon über Tagesreisen.

Gäste- und Übernachtungszahlen haben zugelegt

„Diese positive Entwicklung findet sich auch in unseren Gäste- und Übernachtungszahlen wieder“, erklärte Schmitt weiter. Diese hätten 2024 fast wieder das Vor-Corona-Niveau erreicht: Rund 8,7 Millionen Gäste haben im vergangenen Jahr Rheinland-Pfalz besucht – ein Plus von 1,3 Prozent gegenüber 2023. Die Zahl der Übernachtungen stieg um 0,4 Prozent auf 22,4 Millionen. Dass die Vor-Corona-Zahlen noch nicht ganz erreicht wurden, liege an der Situation im Ahrtal. Durch die Flutkatastrophe fehlen dort noch ein Stück weit Bettenkapazitäten. Doch es sei ein „starker Aufbau“ im Tal spürbar.

Das Land stärke den Tourismus im Doppelhaushalt 25/26 mit insgesamt rund 33 Millionen Euro. Das seien im Vergleich zum Vorgängerhaushalt rund 10 Millionen Euro mehr. Für Rheinland-Pfalz sei es wichtig, den Tourismusstandort weiter zu modernisieren, „dass wir neue und junge Zielgruppen stärker in den Blick nehmen“, so Schmitt. Es sei zu beobachten, dass die Besuche junger Reisender und junger Familien zunehmen. Sie sollen durch Kampagnen durch Rheinland-Pfalz Tourismus weiter angesprochen werden.

„Das ist unsere Bestrebung, mit der Tourismusstrategie, die Saison zu verlängern.“
Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH

Gut gelaufen ist die Saison 2024 auch aus Sicht von Stefan Zindler, Geschäftsführer der Rheinland-Pfalz Tourismus GmbH. Gerade das vierte Quartal habe sich im Vergleich zum Vorjahr gut entwickelt, was die Gäste- und die Übernachtungszahlen angehe. „Das ist unsere Bestrebung, mit der Tourismusstrategie, die Saison zu verlängern“, erklärte Zindler.

Auch er betonte die wirtschaftliche Bedeutung des Tourismus. Übernachtungsgäste in Rheinland-Pfalz geben laut Zindler täglich 22,5 Millionen Euro aus. Durch die Urlauber ergeben sich „ökonomische Querschnittseffekte“, so Zindler. Denn sie kaufen auch im lokalen Einzelhandel ein oder gehen essen. Hinzu komme: „Jede Investition in den Tourismus ist auch eine Investition in die Aufenthaltsqualität für Rheinland-Pfälzerinnen und Rheinland-Pfälzer.“

Tourismus fokussiert Nachhaltigkeit, Digitalisierung und KI

Für die touristischen Regionen gab Maja Büttner, Geschäftsführerin des Westerwald Touristik-Services, einen Ausblick: „Für das erste Halbjahr 2025 zeigt sich ein insgesamt erfreuliches Bild“, betonte Büttner. Gefragt seien bisher die Monate Mai und Juni sowie das Pfingstwochenende. „Hier melden viele Regionen bereits eine gute bis sehr gute Auslastung.“

„Thematisch setzen wir Regionen klare Schwerpunkte: Nachhaltigkeit, Digitalisierung und der gezielte Einsatz von KI gewinnen bei uns an Bedeutung“, so Büttner weiter. Immer mehr Regionen ließen sich als nachhaltiges Reiseziel zertifizieren wie das Lahntal oder die Deutsche Weinstraße. „2025 steht ganz im Zeichen des Nachhaltigen und Naturnahen.“ Radfahren und Wandern seien gefragt.

Als Vertreter der Städte sprach Philipp Meier, Bereichsleiter Marketing & Tourismus des mainzplus Citymarketings. „Das Jahr 2024 war für den Städtetourismus in Rheinland-Pfalz ein sehr erfolgreiches Jahr – die meisten großen Städte konnten ihr gutes Niveau aus dem Vorjahr halten beziehungsweise teilweise steigern.“ Nachgefragt sei in den Städten sowohl der Geschäfts- als auch der Freizeittourismus. Ein Zukunftsthema sei es, Dienst- mit Freizeitreisen zu kombinieren. „Insgesamt werden Dienstreisen zunehmend durch einen privaten Aufenthalt in der Destination verlängert.“

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