Die Besonderheit: Es gibt keine Off-Stimme, da die Beamten die verschiedenen Situationen selbst erklären und einordnen, schildert der Mainzer Polizeipräsident Reiner Hamm jetzt bei einem Pressetermin. Der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) betont die Authentizität des Formats. Zudem werde auf diesem Wege der Polizeiberuf in den Mittelpunkt gerückt, wodurch potenzielle neue Bewerber angesprochen werden.
„Die nächste Staffel wird hervorragend werden“, ist sich Ebling sicher. Es gehe auch darum, die Belastung, die der Job mit sich bringt, zu zeigen und gleichzeitig bei den Zuschauern Empathie für die Protagonisten zu wecken. Mit der Serie wird außerdem eine Botschaft transportiert, findet Hamm: Sie zeige, dass bei der Polizei Menschen arbeiten, die ganz unterschiedliche Situationen – von lustig bis belastend – erleben und dabei die Professionalität wahren. „Wir mussten nicht nach Protagonisten suchen“, sagt Hamm. Damit meint er, dass diesmal keine besondere Überzeugungsarbeit mehr geleistet werden musste.
Erste Staffel 2020 erschienen
Das war zu Beginn des Projekts noch anders: „Er musste Überzeugungsarbeit leisten“, sagt Hamm und verweist damit auf Rinaldo Roberto. Er ist der Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Mainz, und er hatte die Idee für das Serienformat. Innerhalb des Präsidiums seien mehrere Treffen nötig gewesen, um alle von der Idee zu überzeugen. Schließlich haben dann doch alle Seiten zugestimmt: Die erste Staffel ist 2020 erschienen, die zweite im Oktober 2022.
„Nachtstreife 3.0“ soll voraussichtlich im Frühjahr 2024 abgedreht sein, sagte die betreuende SWR-Redakteurin Sara Endepols. Ein genauer Veröffentlichungstermin ist noch nicht bekannt. Die Serie werde sowohl in der ARD-Mediathek als auch auf YouTube zu sehen sein. Ein Blick auf die Zahlen der vergangenen Staffel zeigt, wie erfolgreich das Format ist: drei Millionen Aufrufe in der Mediathek und etwa das doppelte bei YouTube. Über das Videoportal wird vor allem eine jüngere Zielgruppe erreicht, so Endepols.
Die zehn Protagonisten der neuen Staffel bilden jeweils Teams von zwei Polizisten: Michael Kirch (bereits seit Staffel eins dabei) und Paul Wiens (Team 1), Jonas Horder und Sarah Schräder (Team 2), Kevin Gugenheimer und Melina Reisel (Team 3). Letztere war bereits in Staffel zwei zu sehen. Sebastian Obermeier und Dominik Muders (Team 4) sowie Lena Bottlender (bereits seit Staffel zwei dabei) und Gerwin Schmiersch (Team 5).
Authentische Konstellation der Teams
Was unterscheidet diese Staffel von der vergangenen? „Der jüngere Cast“, erklärt Endepols – also die jüngere Besetzung. Es seien viele Polizisten dabei, die noch recht jung sind. Daher ist es spannend zu beobachten, wie die jüngeren Kollegen von den älteren profitieren und umgekehrt, findet sie. Eine weitere Besonderheit sei die Konstellation der Teams – denn die Polizisten arbeiten auch im echten Leben in diesen Zweiergruppen zusammen. Das mache die Serie umso authentischer. Ein weiterer Unterschied: In der dritten Staffel wird die Autobahnpolizei Heidesheim nicht mehr dabei sein, sagt sie.
Es sind die Polizisten, die im Mittelpunkt stehen: In einigen Wochen können die Zuschauer das Mainzer Nachtleben wieder aus einer völlig anderen Perspektive erleben. Die zweite Staffel der Dokureihe begleitet Polizisten bei ihren Einsätzen in und um die nächtliche rheinland-pfälzische ...Erfolgreiche SWR-Dokuserie geht weiter: „Nachtstreife 2.0“ ab Oktober zu sehen
Endepols blickt auf Staffel zwei zurück: „Die letzten Dreharbeiten liefen während der Pandemie.“ In dieser Zeit war das Kriminalitätsgeschehen etwas abgeflacht. Das hat sich geändert: In den ersten Drehtagen für die aktuelle Staffel habe sich bereits gezeigt, dass auf den Mainzer Straßen einiges mehr los ist.