Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Rheinland-Pfalz/Saarland hat auf den Vorschlag der FDP-Landtagsfraktion, eine 1000-Euro-Prämie für Auszubildende unter 25 Jahren einzuführen, reagiert – und fordert statt einer Ausbildungsprämie einen Ausbildungsfonds.
Die Vorsitzende des DGB Rheinland-Pfalz/Saarland, Susanne Wingertszahn, sagt mit Blick auf zu geringe Ausbildungszahlen: „Wir brauchen eine Kehrtwende: mehr Auszubildende und mehr Betriebe, die ausbilden. Ein geeignetes Mittel, um beides zu steigern, ist ein bundesweiter, umlagefinanzierter Ausbildungsfonds.“ Einen solchen habe Bremen bereits eingeführt, so Wingertszahn. Mit wie viel Geld der Fonds in Rheinland-Pfalz gefüllt sein könnte oder müsste, lässt der DGB offen.
„Wir brauchen eine Kehrtwende: mehr Auszubildende und mehr Betriebe, die ausbilden.“
DGB-Landeschefin Susanne Wingertszahn
In den Fonds zahlten alle Unternehmen ein – und die Betriebe, die ausbilden, bekämen Geld aus ihm zurück, erklärt die DGB-Landeschefin. In Bremen sind das laut zuständiger Senatorin 2250 Euro pro Azubi. Das Geld, das die Firmen aus dem Topf erhalten, könnten sie wiederum in gute Ausbildung investieren, zum Beispiel in die Schulung der Ausbilder. Wingertszahn ergänzt: „Aber warum nicht auch den Auszubildenden Geld als Prämie direkt zukommen lassen?“
Es sei Fakt, dass die duale Ausbildung attraktiver gestaltet werden müsse. Wingertszahn spricht von einer gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Der Ball liege bei den Unternehmen, bei Schulen, beim Land und beim Bund. Sie sagt: „Wer nicht ausbildet, kann sich nicht über Fachkräfteengpässe beklagen.“

FDP-Fraktion möchte Azubis 1000 Euro Prämie zahlen
Wer ein Studium beginnt, erhält unter bestimmten Umständen neuerdings eine Studienstarthilfe von 1000 Euro. Warum nicht auch für jene, die eine Ausbildung starten? Die FDP-Fraktion schlägt eine solche Prämie nun vor – als Anreiz für eine Lehre.
Die FDP-Landtagsfraktion hatte in dieser Woche eine einmalige Ausbildungsprämie in Höhe von 1000 Euro für alle jungen Menschen unter 25 Jahren, die in Rheinland-Pfalz eine Lehre beginnen, vorgeschlagen. Die Kosten soll zunächst das Land im Rahmen einer Wirtschaftsförderung übernehmen, langfristig der Bund.
Dem FDP-Fraktionschef Steven Wink ging es bei dem Vorstoß auch um die Gleichstellung zwischen Studium und Berufsausbildung. Schon heute gebe es ein zu großes Ungleichgewicht.