Rheinland-Pfalz
Missbrauchsfall Dillinger: Abschlussbericht soll Ende April veröffentlicht werden
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Ein Foto des verstorbenen Priesters Edmund Dillinger in seinem Haus im saarländischen Freidrichsthal. Die Aufarbeitung seiner Taten dauert an.
Jens Weber

Der Missbrauchsfall Edmund Dillinger hat das Bistum Trier erschüttert. Zwei Sonderermittler mit einschlägiger Erfahrung wurden eingesetzt. Im April soll ihr Abschlussbericht vorliegen.

Die Sonderermittler im Missbrauchsfall Edmund Dillinger haben den Zeitplan für die Veröffentlichung ihres Abschlussberichts konkretisiert: In der zweiten Aprilwoche wollen die beiden früheren Staatsanwälte Jürgen Brauer und Ingo Hromada ihren Bericht an den Chef der Aufarbeitungskommission des Bistums Trier, Gerhard Robbers, übergeben, bestätigte Brauer gegenüber unserer Zeitung. Der frühere Koblenzer Generalstaatsanwalt geht davon aus, dass der Bericht dann Ende April veröffentlicht wird.

Zuletzt hatten die Aufklärer im Dezember einen Zwischenbericht vorgelegt und angekündigt, im ersten Halbjahr 2024 mit ihrer Arbeit fertig werden zu wollen. Insgesamt, so hieß es damals, habe man sechs Interviews mit Betroffenen und weitere 26 mit Zeitzeugen geführt.

Vernichtung von Asservaten erschwert Aufklärungsarbeit

Nach bereits bekannt gewordenen Erkenntnissen der Sonderermittler war der 2022 verstorbene Dillinger ein über einen längeren Zeitraum aktiver, an mehreren Orten auffälliger Serientäter, der zudem seine Neigungen auf Tausenden von Fotos dokumentierte. Nach seinem Tod entdeckte sein Neffe diese Fotos – und wandte sich an unsere Redaktion. Die Berichterstattung unserer Zeitung löste dann umfangreiche Ermittlungen seitens des Bistums aus. Diese Arbeit wurde erschwert, weil wichtige Asservate aus dem Nachlass Dillingers vernichtet worden waren.

Unterdessen laufen weiterhin bei der Staatsanwaltschaft Saarbrücken Ermittlungen zu dem Missbrauchskomplex. Ziel ist es, Zeugen zu finden, die Angaben zu etwaigen noch lebenden Tätern und noch nicht verjährten Straftaten in dem Komplex machen können. „Das Verfahren läuft noch, es wird weiterhin gegen Unbekannt ermittelt“, sagt Oberstaatsanwalt Mario Krah auf Anfrage unserer Zeitung. Inwieweit diese Ermittlungen zu Ergebnissen geführt haben oder nicht, dazu konnte Krah nichts sagen.

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