Berlin/Mainz – Bundesweiter Sieg: Mainz wird im kommenden Jahr Deutschlands „Stadt der Wissenschaft“. Die rheinland- pfälzische Landeshauptstadt setzte sich gegen die beiden Mitbewerber Chemnitz und Bielefeld durch. „Das ist eine große Aufgabe für eine Stadt, die finanziell nicht auf Rosen gebettet ist“, sagte der Mainzer Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) bei der Verleihung am Donnerstag in Berlin.
Die Kommune erhält ein Preisgeld von 250 000 Euro zur Entwicklung des städtischen Wissenschaftsangebots. Ministerpräsident Kurt Beck (SPD) sah darin einen „Beweis für die Leistungskraft der forschungsstarken Unternehmen am Ort und auch das Ergebnis der erfolgreichen Wissenschaftsförderung der Landesregierung“.
Der Titel „Stadt der Wissenschaft“ wird seit 2005 vom Stifterverband der Deutschen Wissenschaft vergeben. Die Jury würdigte vor allem die auf Nachhaltigkeit angelegten Entwicklungsideen des Mainzer Konzeptes über das Siegerjahr hinaus, teilte ein Sprecher des Verbandes mit. Die Landeshauptstadt will Wissenschaft möglichst vielen Menschen zugänglich machen, besonderer Fokus soll dabei auf Aktionen für Kinder und Senioren liegen. „Es wird viele Projekte für den Otto-Normalverbraucher geben“, versicherte Beutel. „Wissenschaft ist nicht etwas, was im Elfenbeinturm liegt, sondern was begreifbar gemacht werden muss.“ Die Gesamtkosten für die Umsetzung des Konzeptes würden rund 1,75 Millionen Euro betragen, ein Großteil müsse über Sponsoren finanziert werden.
Ministerpräsident Beck verwies darauf, dass Mainz Standort sei für eine der fünf größten Universitäten bundesweit und für eine hoch angesehene Fachhochschule. Hinzu kämen zahlreiche Forschungseinrichtungen und „forschungsstarke“ Unternehmen. Auch Wissenschaftsministerin Doris Ahnen (SPD) gratulierte zum Sieg: „Die Stadt Mainz hat damit überregional deutlich gemacht, dass sie einen wichtigen Platz auf der wissenschaftlichen Landkarte Deutschlands einnimmt.“
Unter dem Motto „Mainz leidenschaftlich wissenschaftlich. Stadtlandschaft voller Kreativität“ hatte die Landeshauptstadt gemeinsam mit der Mainzer Wissenschaftsallianz mehr als 500 Projektideen verknüpft und vorgestellt. Dazu zählten etwa die Kinder- Uni, die „Night of the Profs“ im Mainzer Staatstheater und der Wissenschaftsmarkt in der Innenstadt. Für die Bewerbung wurden diese Aktivitäten konzeptionell weiterentwickelt. Ziel sei es aber auch, dass die Stadt noch stärker von den Forschungsleistungen vor Ort profitiere, hatte der Sprecher der Wissenschaftsallianz, Universitätspräsident Georg Krausch, erklärt. (www.stadt-der-wissenschaft.de ; www.mainz.de/leidenschaftlich_wissenschaftlich)