Einen entsprechenden Bericht der „Allgemeinen Zeitung“ bestätigte ein Fraktionssprecher auf Anfrage unserer Zeitung.
„Roger Lewentz ist seit 1994 Abgeordneter der SPD-Landtagsfraktion – und will sein Mandat als leidenschaftlicher Parlamentarier weiter ausüben“, teilt der Fraktionssprecher weiter mit und ergänzt, dass Lewentz ein Niederlegen des Mandats nicht erwogen habe: Es ist vielmehr „vorgesehen, dass Roger Lewentz seine große Erfahrung und sein großes Engagement im Ausschuss für Kultur und im Petitionsausschuss des Landtags sowie in den korrespondierenden Gremien beziehungsweise Arbeitskreisen innerhalb der SPD-Landtagsfraktion einbringen wird.“
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Den Posten des verteidigungspolitischen Sprechers, derzeit noch bekleidet von Hans Jürgen Noss (Wahlkreis Birkenfeld), soll Lewentz „aufgrund seiner vertieften Kontakte und Kenntnisse im Politikfeld Streitkräfte und Bundeswehr sowie der großen Bedeutung dieser Themen für Rheinland-Pfalz“ übernehmen, so der Sprecher weiter. Noss betreut als Sprecher auch die Themenfelder Innen, Kommunalpolitik und Seniorenpolitik.
Zeitplan für Rochade noch offen
Wann genau die Rochade vollzogen wird, ist noch nicht entschieden, heißt es weiter auf Anfrage unserer Zeitung. Die Fraktion plant allerdings, nach Möglichkeit bereits kommende Woche darüber zu entscheiden.
Hat sich Lewentz den Posten gewünscht? Dazu antwortet der Sprecher: „Die neue Rolle hat sich im Dialog zwischen Fraktionsspitze, Fraktion und Roger Lewentz ergeben – so, wie es bei solchen Verfahren üblich ist.“
Roger Lewentz’ Rückzug aus dem Innenministerium schlägt hohe Wellen. Politische Kontrahenten reagieren ebenso wie Weggefährten des SPD-Politikers. Lob und Respekt säumen Lewentz’ Abtritt – aber auch viel Kritik.Nach dem Lewentz-Rückritt: Lob und Kritik zum Abschied
Dass sich Verschiebungen bei Sprecherrollen und Ausschuss-Mitgliedschaften ergeben, wenn es personelle Veränderungen in der Fraktion gibt, sei „das normale Verfahren“, betont der Pressesprecher der Fraktion. Hier können alle Sprecher der SPD-Fraktion nachgesehen werden.
Am Ende war es ein Skandal zu viel. Bei allen Verdiensten, die Roger Lewentz sich um Rheinland-Pfalz erworben hat, muss man dennoch konzedieren, dass er schon vor der Flut im Ahrtal mit dem Nürburgring und dem Flughafen Hahn ein Register an Fehlleistungen hatte, das in anderen Bundesländern bereits ...Kommentar zum Rücktritt von Roger Lewentz: Die SPD dreht bei – und schützt sich selbst
Lewentz, der auch Vorsitzender der rheinland-pfälzischen SPD ist, hatte Anfang Oktober seinen Rücktritt erklärt. Er stand wegen seines Krisenmanagements während der Flutkatastrophe sowie erst kürzlich bekannt gewordener Polizeivideos aus der Katastrophennacht sowie eines Einsatzberichts der Hubschrauberpiloten in der Kritik.
Lewentz hatte in seinem Berufsleben durchaus vielfältige Berührungspunkte mit verteidigungspolitischen Themen. Beim damaligen Bundesamt für Wehrtechnik und Beschaffung in Koblenz absolvierte er nicht nur eine Ausbildung zum Verwaltungsbeamten, er leistete dort auch seinen Wehrdienst und war danach regulär beim Amt beschäftigt. 1991 wechselte der Kamp-Bornhofener als Referent in die Staatskanzlei, 1994 zog er erstmals in den Landtag ein.
tim