So gut wie alle Schiffe, die nach der Havarie der Müdener Schleuse auf der Mosel festsaßen, sind befreit: Am Montagnachmittag wurde als vorläufig letztes Schiff ein Fahrzeug des Wasser- und Schifffahrtsamtes (WSA) Mosel-Saar-Lahn per Notschleusung flussabwärts bewegt. Nun liegen absprachegemäß und freiwillig noch zwei Schiffe oberhalb der Staustufe, die nach einer kurzen Weihnachtspause am Freitag den Weg Richtung Koblenz antreten sollen. „Wir sind sehr stolz auf alle Beteiligten, auf die Handwerker, die Schleusenwärter, die Taucher“, sagte Ulrich Zwinge vom WSA gegenüber unserer Zeitung.
Damit ist zwei Wochen nach dem folgenreichen Schiffsunfall in der Schleusenkammer ein wichtiger Zwischenschritt erreicht. „Wir beginnen sofort nach der letzten Notschleusung mit den Vorbereitungen für die Sanierung“, kündigte Zwinge an. Im Januar soll ein neues Schleusentor in Müden eingebaut werden. Am 1. Februar soll der Schiffsverkehr an der Mosel dann wieder regulär aufgenommen werden – deutlich früher als zunächst befürchtet.

Aktuell keine Sorgen machen sich die WSA-Leute über das leichte Hochwasser, das über die Weihnachtstage für die Mosel angekündigt wurde. „Wir müssen natürlich die Wasserstände jederzeit beachten, aber momentan sieht es nicht kritisch aus“, sagte Zwinge.
Am Montag meldete die Hochwasservorhersagezentrale des Landesamtes für Umwelt (LfU), dass infolge der ergiebigen Niederschläge des Wochenendes die Wasserstände an der Mosel anstiegen. Am Pegel Trier wird ein Höchststand zwischen 6,45 und 6,65 Metern ungefähr für Dienstagmittag (Heiligabend) erwartet. Für den Pegel Cochem rechnen die Experten mit einem Höchststand zwischen 5,30 und 5,60 Meter am Dienstagabend. Mindestens bis zum Wochenende sollen die Wasserstände dann wieder fallen. An den weiteren rheinland-pfälzischen Gewässern besteht aktuell keine akute Hochwassergefahr, heißt es weiter aus dem LfU.
Ein schwereres Hochwasser könnte nach dem Jahreswechsel die Sanierungsarbeiten an der Schleuse durchaus behindern, sagt Zwinge. Er und seine Kolleginnen und Kollegen hoffen deshalb, dass es bei den aktuellen Prognosen bleibt.

Auf Tauchmission in der Schleusenkammer
Die Arbeiten an der Moselschleuse Müden erregen große Aufmerksamkeit. Daran, dass alles schneller geht als befürchtet, haben Taucher einen wesentlichen Anteil. Wir haben sie bei ihrer anstrengenden und gefährlichen Arbeit beobachtet.

Frachter beschädigt die Schleuse Müden schwer
Ein Frachter kracht in die Schleuse in Müden – und sorgt damit für Stillstand im Schiffverkehr auf der Mosel. Die schwerwiegenden Folgen reichen über die Grenzen des Landkreises hinaus.

Erste Notschleusung in Müden verläuft störungsfrei
Seit dem Ausfall der Schleuse sitzen mehr als 70 Schiffe oberhalb von Müden auf der Mosel fest. An eine weitere Fahrt zu Tal war nicht zu denken. Bis Fachleute die Idee einer Notschleusung ins Spiel brachten.

Industrie fürchtet enorme wirtschaftliche Schäden
Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) hat sich nach dem Schleusenunfall in Müden nun ein Bild der Lage gemacht. Sorgen werden aus der Industrie laut. Doch es gibt auch Hoffnung, dass die Schleuseninfrastruktur künftig verbessert wird.