Mainz – Der rheinland-pfälzische Landtag hat das Leid missbrauchter Heimkinder der 1950er und 1960er Jahre bedauert. Die Fraktionen von SPD, Grünen und CDU stimmten gemeinsam für einen Antrag, in dem gefordert wird, das Leid und Unrecht anzuerkennen und den Opfern zu helfen. „Die betroffenen Menschen wurden vielfach missachtet, missbraucht und ausgebeutet“, heißt es darin. „Der Landtag betont, dass die ehemaligen Heimkinder keine Schuld an dem ihnen angetanen Leid und Unrecht haben.“
Familienministerin Irene Alt (Grüne) sagte: „In Rheinland-Pfalz werden wir aus der Vergangenheit lernen.“ Alle seien der Ansicht, dass das, was damals geschehen sei, niemals wieder passieren dürfe. „Wir wollen genau hinschauen.“
Landtag und Landesregierung hatten im Januar schon einmal das Leid tausender Heimkinder in der Nachkriegszeit in Rheinland-Pfalz bedauert. Zwischen 1949 und 1975 lebten nach Schätzungen 35 000 bis 40 000 Kinder und Jugendliche in Heimen im Land. Seit mehreren Monaten gibt es eine Beratungsstelle für ehemalige Heimkinder, die missbraucht wurden.