Rheinland-Pfalz – Die katholischen Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz wollen die „Pille danach“ künftig nach einer Vergewaltigung verschreiben. Das ist das Ergebnis eines Gesprächs zwischen Gesundheitsminister Alexander Schweitzer (SPD) und den Trägern der katholischen Krankenhäuser im Land.
Thema war die Versorgung von Vergewaltigungsopfern. Mit am Tisch saß auch der Mainzer Bischof, Kardinal Karl Lehmann. Mit dieser Regelung übernimmt Rheinland-Pfalz eine Vorreiterrolle. „Das ist ein großer Schritt zum Wohle der betroffenen Frauen“, so Gesundheitsminister Schweitzer gegenüber unserer Zeitung. Zu der Vereinbarung kam es am späten Donnerstagabend.
Nachdem eine vergewaltigte Frau von zwei katholischen Kliniken in Köln abgewiesen worden war, hatte sich eine bundesweite Diskussion entwickelt. In der Folge hatte der Kölner Kardinal Joachim Meisner, der als konservativ gilt, seine Position zur „Pille danach“ verändert und diese unter bestimmten Bedingungen für vertretbar erklärt. Doch nicht alle katholischen Bistümer folgen dieser Linie. Mainz setzt nun ein Zeichen.
Von unserem Redakteur Dietmar Brück