Rheinland-Pfalz
Kurt Beck: Grün-Rot kein Tabu

Mainz/München - Für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) sind rot-grüne Koalitionen mit einem Grünen als Regierungschef kein Tabu.

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Mainz/München – Für den rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Kurt Beck (SPD) sind rot-grüne Koalitionen mit einem Grünen als Regierungschef kein Tabu. „Natürlich wollen wir stärker abschneiden als die Grünen“, sagte Beck dem Münchener Nachrichtenmagazin „Focus“ (Montagsausgabe). „Aber wir sollten nicht von Tabubruch reden, wenn es einmal irgendwo anders käme und wir unter umgekehrten Vorzeichen kooperieren würden.“

Die Tatsache, dass die Grünen in Berlin und Baden-Württemberg den Regierungschef stellen wollten, „verändert bei der SPD nichts“, sagte Beck dem „Focus“. „Ich bin nie von einer gottgegebenen Einheit mit den Grünen ausgegangen.“

Die Grünen profitierten derzeit davon, dass sie auf Bundesebene und in vielen Ländern in der Opposition seien und nicht regieren müssten. „Da wird Unmut wie Hoffnung auf eine Partei projiziert, die im Grunde seit Jahren nichts Neues vorgetragen hat. Das sage ich ganz nüchtern, ganz ohne Häme. Vielleicht ist es deshalb ganz gut, wenn die Grünen hier oder dort wieder in Regierungsverantwortung genommen werden, dann normalisieren sich die Dinge wieder.“

Dieser Satz sei kein Koalitionsangebot an die Grünen für Rheinland-Pfalz, erklärte Beck. „Aber es ist auch keine Absage.“ Er habe beim Thema Rot-Grün nie von „Traumkonstellation oder Wunschpartner geredet. Ich habe 15 Jahre mit der FDP gut regiert.“

Die Grünen könnten sich im Moment „prima wegducken: Die Partei ist für mehr Bahnverkehr und für mehr Windkraftwerke – aber wenn es konkret um den Bau von Schienentrassen oder Gleichstromnetzen geht, ist die grüne Klientel vor Ort immer bei den Nein-Sagern.“ Auf die Frage, ob er nach einer Wahlniederlage bei der Landtagswahl im kommenden März sein Parlamentsmandat annehmen wolle, antwortete Beck: „Das kann ich mir nach 32 Jahren im Landtag schwer vorstellen, auch wenn ich mir darüber im Augenblick noch keine großen Gedanken gemacht habe. Ich bin sehr zuversichtlich für die Wahl.“

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