Kulturgeschichte 1908 behauptete der Architekt Adolf Loos, dass alle Tätowierten kriminell sind - Bis heute wirkt diese These nach, wie die aktuelle Studie zeigt
Kulturgeschichte: Über den Zusammenhang von Tattoos und Verbrechen

Plakat zum Vortrag Ornament und Verbrechen von Adolf Loos gestaltet.

Um zu verstehen, warum viele Bürger tätowierte Polizisten als problematisch empfinden, ist eine kleine Zeitreise vonnöten: 1908 veröffentlichte der Wiener Architekt und Designtheoretiker Adolf Loos einen Aufsatz mit dem Titel „Ornament und Verbrechen“. Zeit seines Lebens bekämpfte Loos polemisch den Jugendstil. Bauwerke, Kleider und Innenräume wurden mit ornamentalen Mustern versehen; ein Graus für Loos, der stattdessen das Klare und Schnörkellose bevorzugte. Nicht nur auf Wänden, sondern auch auf der Haut.

Aktualisiert am 11. Juni 2018 18:20 Uhr
Das Ornament beziehungsweise die Tätowierung war für Loos ein Rückfall in vormoderne Zeiten, im Prinzip gar die Wiederkehr des Wilden in die gezähmte europäische Kultur. In konsequenter Kleinschreibung konstatiert Loos: „der papua schlachtet seine feinde ab und verzehrt sie.

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