

Die zehn besten Spoken-Word-Performances wurden in feierlichem Rahmen in der Bar jeder Vernunft in Berlin prämiert, wie der Deutsche Kulturrat mitteilt. Der Abend begann mit einer Schweigeminute für die Opfer des terroristischen Anschlags der Hamas auf Israel. „Jüdisches Leben gehört zu unserem Land, zu unserer Gesellschaft. Das zeigen die Beiträge des Poetry-Slam-Wettbewerbs, die mich in vielerlei Hinsicht beeindruckt haben“, sagte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne).
„Identitätensalat einer Vaterjüdin“
Auf dem ersten, mit 3000 Euro dotierten Platz landete die in Vietnam geborene, in Sonsbeck in Nordrhein-Westfalen aufgewachsene Liel Droste mit ihrem Text „Identitätensalat einer Vaterjüdin“. Vergeben wurden zwei, jeweils mit 2500 Euro dotierte zweite Plätze: Neben Finn Holitzka wurde Benjamin Poliak aus Bochum ausgezeichnet („Erinnerst Du Dich“). Hannah Felicitas Schlachter und Jonas Galm, beide in Kaiserslautern geboren und aufgewachsen, erreichten jeweils dritte Plätze.
In seinem preisgekrönten Text (hier zum Anhören von ihm selbst vorgetragen) balanciert Holitzka zwischen Prosa und Poesie, verknüpft schlaglichtartig und emotional Eindrücke eines levantinischen Essens mit sprachlichen und historischen Beobachtungen: „Und ich weiß, meine Gefühle in Metaphern zu weben / Das ist ungefähr das Gegenteil von Tacheles reden / Aber es ist das einzige Rezept, das ich in meinen Taschen mitnehme“.
