Rheinland-Pfalz
Kostenexplosion beim Luftwaffen-Stützpunkt Büchel: Ausbau wird deutlich teurer
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Der Eifeler Fliegerhorst Büchel wird derzeit mit großem finanziellen Aufwand saniert.
Thomas Frey/dpa

In den Eifeler Nato-Stützpunkt Büchel wird seit geraumer Zeit mächtig investiert. Abermals sind jetzt die geschätzten Kosten nach oben korrigiert worden. Warum dieses Mal?

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Der Eifeler Fliegerhorst Büchel wird derzeit mit großem finanziellen Aufwand saniert.
Thomas Frey/dpa

Die Modernisierung des Eifeler Fliegerhorsts Büchel wird offenbar deutlich teurer als geplant. Nach einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ könnten die Kosten im schlimmsten Fall um mehr als 600 Millionen Euro steigen. Das steht nach Recherchen der Zeitschrift in einer als vertraulich eingestuften Regierungsvorlage an den Haushaltsausschuss des Bundestags. Nach Informationen des „Trierischen Volksfreund“ soll an diesem Mittwoch der Verteidigungsausschuss über den aktuellen Stand der Renovierung des Luftwaffenstützpunkts im Kreis Cochem-Zell informiert werden.

Der Fliegerhorst Büchel wird derzeit umfassend saniert. Die dort stationierten veralteten Tornados sollen ab 2026 durch F-35-Kampfjets ersetzt werden. Die F-35 gilt als modernstes Kampfflugzeug der Welt und wird auch für das nukleare Abschreckungskonzept der Nato gekauft, bei dem Verbündete Zugriff auf US-Atombomben haben. In Büchel sind angeblich die letzten US-Atombomben auf deutschem Boden stationiert.

Beim Ausbau des Fliegerhorsts drängt die Zeit

Laut „Wirtschaftswoche“ soll der ursprünglich auf 525 Millionen Euro taxierte Bau neuer Simulatoren, Planungsstationen und Räumlichkeiten am Ende 1,2 Milliarden Euro kosten. Als Erklärung wird die Überlastung der zuständigen rheinland-pfälzischen Bauverwaltung angeführt. Aus diesem Grund verhandele das Verteidigungsministerium derzeit mit einem Generalunternehmer über den Ausbau von Büchel. Wegen des engen Zeitplans sollen die Verhandlungen noch in diesem Monat beendet sein, damit der Zuschlag „spätestens am 6. März erteilt werden“ könne, wie es heißt. Eine Verzögerung bedeute eine „Gefährdung der sicherheitspolitischen Interessen der Bundesrepublik Deutschland“, zitiert die Wirtschaftswoche aus der internen Vorlage.

Kosten schnellten wegen der neuen Tarnkappenbomber nach oben

Bereits im Sommer vergangenen Jahres war davon die Rede, dass sich der Ausbau des Eifeler Fliegerhorsts erheblich verteuern könnte. Das ging seinerzeit aus einer Antwort des Parlamentarischen Staatssekretärs Thomas Hitschler auf eine Anfrage des Linken-Bundestagsabgeordneten Andrej Hunko hervor. Ursprünglich waren in Büchel die Sanierung der Start- und Landebahn sowie Modernisierungsmaßnahmen zum Erhalt des Nato-Flugplatzes geplant, wie es damals hieß. Als dann die Entscheidung fiel, die Tornados durch die F-35-Tarnkappenbomber zu ersetzen, schnellten die Kosten erstmals in die Höhe.

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