Koblenz
Koblenzer Studenten kommt die Bahn teuer zu stehen

Stoßstange an Stoßstange stehen die Autos auf dem Parkplatz der Uni Koblenz. Rund 60 Prozent der hier Studierenden sind Pendler, müssen aber mit dem Pkw anreisen, die Bahn ist für die Koblenzer Studenten zu teuer. Ihr Semesterticket gilt nicht für den Zug. Foto: Jennifer Wallburga

Koblenz. Einmal Uni und zurück: 20 Euro. So sieht die Realität einiger Studierender aus Koblenz aus, die mehrmals pro Woche mit der Bahn zum Campus fahren.

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Koblenz. Einmal Uni und zurück: 20 Euro. So sieht die Realität einiger Studierender aus Koblenz aus, die mehrmals pro Woche mit der Bahn zum Campus fahren. Trotz Bahncard und Co. zahlen die Bahn-Pendler aus Koblenz weitaus mehr als Studierende anderer Hochschulen.

Vor wenigen Wochen hat für die Studierenden der Universität und der Fachhochschule (FH) Koblenz die Vorlesungszeit des Wintersemesters begonnen. Mit ihr auch der bittere Kampf um die letzten Parkplätze. Im Gegensatz zu vielen anderen Hochschulen in Rheinland-Pfalz ist das Bahnfahren für die Koblenzer Studierenden eine teure Angelegenheit, so dass die Pendler auf ihre Autos zurückgreifen. Teuer deshalb, weil das Semesterticket der Universität und der FH lediglich für das KEVAG-Liniennetz bis Lahnstein auf den Linien der RMV und im Stadtgebiet Koblenz auf der Linie der KVG gilt. Während die Semestertickets anderer Hochschulen – wie die in Mainz, Trier oder Bonn – neben dem regionalen Bus- und Bahnverkehr, auch Strecken der deutschen Bahn abdecken, gibt es dieses Angebot für die Koblenzer Studierenden bislang noch nicht. Und dass, obwohl die Universität sowie die FH als Pendlerhochschulen gelten. Ungefähr 60 Prozent der Studierenden der Universität Koblenz pendeln Tag für Tag an den Campus – darunter einige aus dem Köln-Bonner Raum.

Allein an der Universität Koblenz sind zurzeit rund 6700 Studierende immatrikuliert. „Der Campus sowie die vorhandenen Parkplätze sind auf wesentlich weniger Studierende ausgelegt“, weiß Guido Günter, ehemaliger Sozialreferent des Allgemeinen Studierendenausschusses (AstA). „Einer der Parkplätze gehört der Stadt und wird nun peu à peu verkauft.“ Dadurch verschlechtere sich die ohnehin schon schlechte Parkplatzsituation zusehends.

Im Jahr 2007 gab es unter der Studierendenschaft zwar eine Abstimmung über ein erweitertes Semesterticket, welches den gesamten Bereich des VRM – inklusive der Bahnstrecke – mit einschließen sollte. Doch scheiterte die Erweiterung an zu vielen Gegenstimmen. Guido Günter sieht die Gründe zum Teil darin, dass etliche Studierende aus dem Westerwald anreisen, der bisher keinem Verkehrsverbund angehört. „Diese Studierenden hätten keinen großen Nutzen durch eine solche Erweiterung.“ Zumal sich die Kosten des Semestertickets von circa 25 Euro auf rund 80 Euro erhöht hätten. Allerdings läge Koblenz damit weit unter den Beträgen, welche die Studierenden der Städte Mainz oder Trier für ihr Semesterticket zahlen: In Trier sind es derzeit 104 Euro und in Mainz sogar 135 Euro. Die Preise variieren je nach ausgehandeltem Angebot zwischen den Hochschulen und den Verkehrsverbünden. Dementsprechend fallen die Gebiete, in denen sich die Studierenden mit ihrem Semesterticket bewegen können unterschiedlich groß aus. Das Ticket der Hochschulen in Mainz gilt für das gesamte VRN-Gebiet mit Ausnahme der Westpfalz, wohingegen Studierende aus Trier ihr Ticket auf der Schiene in den Nahverkehrszügen auf der Strecke zwischen Koblenz und Saarbrücken und bis an die Grenzen in Perl und Wasserbillig sowie im gesamten VRT-Gebiet nutzen können.

Nachdem die Universität Koblenz im April 2009 die Verkehrsverbünde um ein erneutes Angebot gebeten hatte, liegt seit Kurzem dem Studierendenparlament ein Angebot vor. Ob dieses im Rahmen einer neuen Abstimmung den Studenten unterbreitet wird, prüft man momentan. Doch selbst wenn sich die Studierenden für ein erweitertes Semesterticket entscheiden sollten, ist Geduld gefragt. Man rechnet nämlich mit einer Vorlaufzeit von etwa einem Jahr bis das Ticket im Semesterbeitrag verankert ist. wal/gar

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