Karl-Josef Esch ist neuer Landesobmann der rheinland-pfälzischen Sparkassen. Der Vorstandsvorsitzende der Kreissparkasse Mayen hat zum 1. April die Nachfolge von Dieter Zimmermann (Kreissparkasse Ahrweiler) angetreten, der Ende März in den Ruhestand gegangen ist. Themen, die es im Sinne der Sparkassen anzusprechen gelte, gibt es für Esch einige: „Hinter der Kreditwirtschaft liegen durch das Niedrigst- und Negativzinsumfeld betriebswirtschaftlich sehr herausfordernde Jahre“, so Esch auf Nachfrage unserer Zeitung. Der Zinsanstieg habe wieder zu einer gewissen Entspannung geführt, sodass man sich nun wieder auf „Qualitätsthemen“ konzentrieren könne. Der Anspruch dabei sei es, die Marktführerschaft der Sparkassen auszubauen und zu sichern.
„Großer Förderer von Kultur, Sozialem und Sport“
Kritisch sieht Esch das immer weitere Aufwachsen der Regulatorik, die auch die Kreditwirtschaft präge. „Es wird mir wichtig sein, dass durch diese Themen das gebotene Gewicht in die Arbeit des Sparkassenverbandes und der rheinland-pfälzischen Sparkassen fließt“, betont er. Das alles auch im Sinne regionalen Denkens. „Die Sparkassen genießen das Vertrauen der Bevölkerung, der Unternehmen und der Kommunalpolitik. Neben der reinen Kreditwirtschaft spielt dabei auch unser gesellschaftspolitisches Engagement eine große Rolle“, so Esch. Die Sparkassen seien ein großer Förderer im kulturellen, sozialen und sportlichen Bereich.
Rheinland-Pfalz, so Esch weiter, sei überwiegend ländlich geprägt und habe eine eher kleinteiligere Wirtschaft, die überwiegend inhabergeführt sei. Auf dieser Grundlage habe sich das Land in den zurückliegenden Jahrzehnten positiv entwickelt. Allerdings kämen auf die Regionen durch die weiter fortschreitende Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, den demografischen Wandel und die disruptiven Veränderungen in der Weltwirtschaft erhebliche Herausforderungen zu. „Dabei muss es darum gehen, insbesondere den ländlichen Raum wirtschaftlich stark und lebenswert zu halten. Nur wenn es der Region gut geht, kann es auch den Menschen dort gut gehen“, ist sich Esch sicher.
„Zugang zu Finanzdienstleistungen für alle Bevölkerungsgruppen“
Den Sparkassen komme dabei, so Esch, auch in Zukunft eine herausgehobene Rolle zu: „Wir sind gefordert, die örtliche mittelständische Wirtschaft zu finanzieren und zu fördern, damit attraktive Arbeitsplätze zu sichern und für ein lebenswertes Umfeld der Bürgerinnen und Bürger zu sorgen.“ Den vor allem aus dem Ausland oft zu hörenden Satz, Deutschlands Kreditwirtschaft sei zu kleinteilig und aufgrund der nach wie vor hohen Anzahl an Sparkassen und Volksbanken „over-banked“, lehnt Esch auch mit Blick auf seine neue Obmann-Rolle ab: „Die Sparkassen sorgen dafür, dass alle Bevölkerungsgruppen Zugang zu Finanzdienstleistungen haben und sind erster Partner des Mittelstandes.“
Thomas Hirsch, Präsident des Sparkassenverbandes Rheinland-Pfalz, gratuliert Esch zur neuen Aufgabe: „Wir freuen uns, dass er zum Landesobmann gewählt wurde, und sind überzeugt, dass er dieses vertrauensvolle Amt mit großem Engagement ausüben wird.“ loh