Bei der Jagd nach dem mutmaßlichen Dreifachmörder von Weitefeld tritt die Polizei trotz eines immensen Personal- und Zeitaufwandes auf der Stelle: „Die bisher erfolglose Suche nach dem Tatverdächtigen ist für uns alle ein Stück weit frustrierend“, sagt der Leitende Oberstaatsanwalt Mario Mannweiler. Er betont: „Ich kann aber versichern, dass die Strafverfolgungsbehörden nicht nachlassen werden, den Tatverdächtigen zu finden, lebend oder verstorben.“ An diesem Sonntag ist es genau drei Monate her, dass in dem kleinen Ort im Kreis Altenkirchen drei Menschen auf brutalste Weise den Tod fanden. Noch immer sind viele Fragen offen – in und um Weitefeld herrscht weiterhin Verunsicherung, teilweise handfeste Angst.
Das ist Mannweiler und der Polizeiführung bewusst, es sei ihnen wichtig, zu verdeutlichen, dass die Strafverfolgungsbehörden weiter akribisch und nachdrücklich nach dem Tatverdächtigen fahnden, auch wenn dies in der Öffentlichkeit nicht mehr in dem Maße wahrgenommen werden kann, wie es in der Anfangszeit nach der Tat der Fall war, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung. Alle wüssten, wie wichtig Gewissheit für die Menschen in der Region sei, so Mannweiler: „Die Polizei versucht alles, was möglich ist – nach wie vor mit sehr großem Aufwand und nicht nachlassendem Engagement. Aber alle, die mit strafrechtlichen Ermittlungen befasst sind, wissen: Man braucht manchmal leider einen langen Atem.“ Mannweiler spricht von einer hohen persönlichen Motivation bei allen Beteiligten.

Der Koblenzer Polizeipräsident Jürgen Süs ergänzt, dass es das Anliegen der Polizei war und ist, die Menschen in der Region in dieser besonderen Situation zu begleiten und das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind – im Wissen, dass das nur bedingt möglich ist. „Und unser Anspruch ist, den Gesuchten zu finden.“
Was genau passiert ist? Und vor allem warum? Das sind Fragen, die sich im Westerwald viele stellen. Aber: Die Gründe für die Tat und die Motive des Täters sind leider nach wie vor unklar, informieren Polizei und Staatsanwaltschaft. Im Rahmen der Ermittlungen konnte bislang keine Vorbeziehung zwischen der Opferfamilie und dem Tatverdächtigen Alexander Meisner festgestellt werden. Es erscheine nicht unwahrscheinlich, heißt es in der aktuellen Mitteilung, dass sich der Tatverdächtige und eines der Opfer zufällig vor dem Haus der Opferfamilie trafen, die Begegnung dann eskalierte „und schließlich in dem Exzess der Tötung der ganzen Familie endete“, wie es in der Mitteilung heißt. Im Haftbefehl ist jedenfalls eindeutig die Rede von Mord – weil der Täter nach Lage der Ermittlungen heimtückisch gehandelt hat und mit den weiteren Taten die Tötung der ersten Person verdecken wollte.
In den nächsten Wochen wird die Polizei überregionale und internationale Fahndungsmaßnahmen verstärken, heißt es weiter – die Rede ist etwa von einer über das Bundeskriminalamt gesteuerten Plakatfahndung. Das Hinweistelefon ist weiterhin besetzt unter 0261/10350399.

Lebenszeichen von Alexander Meisner in Russen-Netzwerk?
Fast drei Monate sind vergangen, seit in Weitefeld drei Menschen brutal ermordet wurden – von Alexander Meisner? Der 61-Jährige ist der einzige Tatverdächtige. Und er ist verschwunden. Jetzt tauchen digitale Spuren auf – führen sie zu ihm?