Mainz
Kampf gegen Cybermobbing: Rheinland-Pfalz weitet Schulprogramm aus
dpa

Mainz. Mobbing im Internet betrifft einer Umfrage zufolge mehr als jeden Dritten Jugendlichen und jungen Erwachsenen bis 20. Damit Ausgrenzung und Attacken eingedämmt werden, sollen Schüler besser aufgeklärt werden.

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Rheinland-Pfalz verstärkt den Kampf gegen Mobbing von Schülern – vor allem im Internet. Mehr als ein Drittel der 14- bis 20-Jährigen in Deutschland ist laut einer Forsa-Umfrage für die Techniker Krankenkasse (TK) schon Opfer von Mobbing im Internet geworden. Die rot-grüne Landesregierung weitet deshalb gemeinsam mit der Kasse ihr Programm für die „mobbingfreie Schule“ aus. Die Aktion stellten beide am Freitag in Mainz vor. Die Schüler bekommen neues Unterrichtsmaterial, das der Aufklärung und Vorsorge dienen soll.

Chancen und Risiken im Netz

Das Internet berge viele Chancen, aber auch Risiken – dazu zähle, sehr leicht Opfer von Verleumdungen und aggressiven Angriffen zu werden, warnte Bildungsministerin Vera Reiß (SPD). „Daher ist es wichtig, die Schülerinnen und Schüler so früh wie möglich über die Ursachen und Folgen von Cybermobbing aufzuklären und sie zudem für einen fairen Umgang miteinander, ob im Netz oder in der realen Welt, zu sensibilisieren.“ Auch Lehrer könnten Opfer werden.

„Anti-Mobbing-Kultur“

Die TK-Landesleiterin Anneliese Bodemar will nach eigenen Worten eine „Anti-Mobbing-Kultur“ etablieren. Die Landesaktion gegen Mobbing in Schulen läuft bereits seit dem Jahr 2010.

Systematische Ausgrenzung und Attacken über einen längeren Zeitraum können nach Einschätzung der Landespsychotherapeutenkammer dramatische Folgen für die Gesundheit von Kindern haben. „Nicht selten leiden sie unter psychischen Beschwerden wie Depressionen sowie unter Konzentrations-, Ess-, oder Schlafstörungen“, sagte Präsident Alfred Kappauf. Die traumatischen Erfahrungen könnten die psychische und physische Gesundheit bis ins Erwachsenenalter stark belasten.

dpa

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