Dieter Mahr, Präsident des Landesjagdverbandes, erklärte in der voll besetzten Neuwieder Stadthalle, dass das „unsägliche Gesetz“ aus der Landeshauptstadt unbedingt beseitigt werden müsse. Man sei indes dazu bereit, “konstruktiv an einer Neufassung des Entwurfs zur bedarfsgerechten Weiterentwicklung der jagdrechtlichen Vorschriften in Rheinland-Pfalz mitzuwirken„, hieß es.
Warnstreik läuft aus
Sollte es zu einer Rücknahme der Jagdgesetz-Novelle kommen, will der Landesjagdverband Rheinland-Pfalz einen sogenannten Waldpakt anbieten. Dieser soll „die Motivation und das konkrete Engagement aller Beteiligten vor Ort fördern, indem er Partnerschaften betont und das Handeln über Anreizsysteme regelt“. Seinen derzeit laufenden Warnstreik will der Landesjagdverband am 31. August planmäßig beenden: Bis dahin würden Kadaver nach Wildunfällen indes weiter nicht beseitigt.
Großdemo in Mainz denkbar
In der nun verabschiedeten Resolution wird unterstrichen, dass von Umweltministerin Katrin Eder (Grüne) bis zum 15. November dieses Jahres eine konkrete Stellungnahme zu den Forderungen erwartet werde. Sollte es bis dahin nicht zur Rücknahme des Gesetzesentwurfes oder einer andersartigen Einigung gekommen sein, würden “alle erforderlichen Maßnahmen" ergriffen, um die Novellierung des Jagdgesetzes doch noch abwenden zu können. Auch mit einer Großdemonstration in der Landeshauptstadt sei dann zu rechnen, wurde betont.
Von harscher Kritik bis Lob: Die Spannbreite der Reaktionen auf die geplante Novelle des Landesjagdgesetzes in Rheinland-Pfalz ist groß. Und dafür, dass der vom Kabinett gebilligte Entwurf frühestens 2025 in Kraft treten dürfte, sind teilweise mächtig Emotionen mit dabei.Jagdgesetz-Novelle erhitzt die Gemüter: Worüber gestritten wird, wer sich wie positioniert
Hintergrund zur Jagdgesetz-Novelle
Die Landesregierung will das Landesjagdgesetz bekanntlich grundlegend reformieren (wir berichteten ausführlich). Das Jagdmanagement solle dabei mehr auf eine Walderneuerung als Folge des Klimawandels ausgerichtet werden. Inkrafttreten soll das novellierte Landesjagdgesetz nach jetzigem Stand 2025.