Land stockt seine Förderung um 20 auf 68,6 Millionen Euro auf - Warum sind die Kosten explodiert?
Finanzspritze für die Buga 2029: Land gibt zusätzlich 20 Millionen Euro
Oberes Mittelrheintal bei Bacharach
Burg Stahleck thront über Bacharach, einer von drei Basisflächen der Buga 2029. Weil die Kosten offenbar deutlich gestiegen sind, soll das Konzept der Gartenschau der neuen Finanzplanung angepasst werden.
Boris Roessler. picture alliance/dpa

Die Landesregierung erhöht die Förderung für die Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal deutlich um bis zu 20 Millionen Euro. Die Finanzspritze wird mit allgemein gestiegenen und wohl noch steigenden Baukosten begründet - zugleich muss die Buga-Geschäftsführung  die Bauplanungen sowie das Betriebs- und Ausstellungskonzept an die neuen finanziellen Rahmenbedingungen anpassen. Was das genau bedeutet - es sind noch viele Fragen offen.

Lesezeit 2 Minuten

Die Erhöhung des Budgets der Buga 2029 um bis zu 20 Millionen Euro hat der Ministerrat laut einer Pressemitteilung am Dienstag beschlossen, wie die Buga-Beauftragte des Landes, Staatssekretärin Simone Schneider (SPD) erklärte. Das Gesamtbudget der Buga wird damit von bislang 108 Millionen Euro entsprechend aufgestockt. Ob das Land Hessen seinen Anteil von 6,3 Millionen ebenfalls erhöhen wird, ist die eine Frage.

Die andere wird der Zweckverband Welterbe Oberes Mittelrheintal als Hauptgesellschafter der Buga beantworten müssen: Hier sind die beteiligten Kommunen zusammengeschlossen, die bis dato 14,4 Millionen Euro Anteil an den Ausgaben für das geplante Spektakel kalkulieren. Voraussichtlich noch in diesem Jahr werde hier über die neue Finanzplanung beraten und entschieden, heißt es in der Mitteilung.

Wieso stiegen die Kosten?

Offiziell wird die notwendige Finanzspritze aus Mainz fünf Jahre vor Start der Gartenschau mit gestiegenen und perspektivisch weiter steigenden Baukosten erklärt. Diese machen eine „Planung von großen Projekten extrem anspruchsvoll“, wie Verbandsvorstand Volker Boch, Landrat des Rhein-Hunsrück-Kreises, erklärt.

Sven Stimac, Geschäftsführer der Buga gGmbH

Floriade Almere. Buga GmbH 2029

Doch die Kostensteigerungen und auch die Zinsentwicklung sind ja nicht erst seit gestern bekannt. Bisher hieß es auf Fragen unserer Zeitung von Sven Stimac, Geschäftsführer der Buga gGmbH, dazu, man wolle unter anderem an Finanzierungsalternativen für einzelne Projekte arbeiten.

Ob dieses Vorhaben ein Schlag ins Wasser war, wird er noch beantworten müssen. Ebenfalls, ob der Plan weiterhin steht, mit der Bundesgartenschau über Eintrittsgelder und Bewirtschaftung 38,7 Millionen Euro zu erwirtschaften. Konkret: Muss auch an der Ticketschraube gedreht werden?

Konzept soll neuer Finanzplanung angepasst werden

Grundlage der jetzt angekündigten „neuen Finanzplanung“ soll auf jeden Fall ein „angepasstes Konzept“ für die Schau sein. Der Aufsichtsrat habe die Buga-Geschäftsführung beauftragt, „die Bauplanungen sowie das Betriebs- und Ausstellungskonzept an die finanziellen Rahmenbedingungen anzupassen“.

In den kommenden Monaten sollen die Konzepte konkretisiert werden. Was das bedeutet, darüber darf nun spekuliert werden: Ist Sven Stimac angeschlagen, wird er gezwungen sein, beim Ausbau der Buga-Flächen in Lahnstein, an der Loreley, Bacharach sowie Rüdesheim/Bingen einzusparen? Geht es an das Budget fürs Programm? Wir werden diese Fragen stellen.

Top-News aus der Region