Rheinland-Pfalz
Erste Bilanz: Schneetreiben sorgt für Chaos auf Straßen

Im Kreis Bad Kreuznach ist die Straße schneeglatt - aber schön anzusehen eben doch. Foto: Castor

Mainz/Trier/Koblenz - Heftige Schneefälle haben seit Mittwochabend auf den Straßen von Rheinland-Pfalz für Chaos gesorgt. Eine Autofahrerin starb, viele Autos krachten gegeneinander oder rutschten in Gräben, Lastwagen und Busse standen auf den Straßen quer. Auch am Donnerstag nur stellenweise Entwarnung: In den höheren Landesteilen war der Schulbusverkehr stark behindert. In Gebieten wie dem Vorderhunsrück war er komplett eingestellt - für einige Schulen hieß das "schneefrei".

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Mainz/Trier/Koblenz – Heftige Schneefälle haben seit Mittwochabend auf den Straßen von Rheinland-Pfalz für Chaos gesorgt.

Eine Autofahrerin starb, viele Autos krachten gegeneinander oder rutschten in Gräben, Lastwagen und Busse standen auf den Straßen quer.

Schulbusse fallen in höheren Landesteilen vereinzelt komplett aus

Auch am Donnerstag nur stellenweise Entwarnung: In den höheren Landesteilen war der Schulbusverkehr stark behindert. In Gebieten wie dem Vorderhunsrück war er komplett eingestellt – für einige Schulen hieß das „schneefrei“.

Gegen Mitternacht waren die stärksten Schneefälle vorbei

In Trier nahm der Schneefall gegen Mitternacht ab. Die Bundesstraßen seien nun größtenteils frei, sagte eine Polizeisprecherin. Alleine Lastwagen und Busse versperrten noch vereinzelt die Straßen. Und auch auf der zwischenzeitlich gesperrten Bundesstraße 327 rollte der Verkehr wieder. „Die Straßenmeisterei kommt aber wieder durch. Sie sind im Dauereinsatz.“

Der Hunsrück war stark betroffen

Auch im Hunsrück lief der Verkehr auf der Bundesstraße 50 wieder – wenn auch nur langsam. Allerdings seien Straßen, bei denen es rauf und runter ginge, noch schwer passierbar.

Die Autobahnpolizei in Gau-Bickelheim meldete für ihren Bereich Probleme besonders

auf den Anstiegen im Bereich Dorsheim auf der A 61 Richtung Norden und auf der A 63 im Bereich der Weinheimer Talbrücke in Richtung Kaiserslautern und bei Kirchheimbolanden in Richtung Mainz. Bereits ab 18 Uhr wurden da erste festgefahrene LKW gemeldet.

In Höhe Stromberg stauten sich die Lastwagen über mehrere Stunden – Decken und Getränke wurden verteilt

Die größten Behinderungen gab es im Bereich des Dorsheimer Berges auf der A 61 in Fahrtrichtung Norden. Dort stauten sich LKW bis in Höhe Stromberg über mehrere Stunden bis gegen Mitternacht. Die im Stau stehenden Brummiführer wurden durch Feuerwehr und THW mit Decken und warmen Getränken versorgt.

Im Bereich der Talbrücke Weinheim fuhr ein PKW am Stauende auf einen LKW auf. Verletzt wurde jedoch niemand.

Im Bereich der A 61 zwischen Alzey und Worms rutschten mehrere Fahrzeuge in den Graben. Auch hier gab es keine Verletzten. Insgesamt wurden sieben Verkehrsunfälle gemeldet.

Mehrfach stellten sich LKW im Bereich der Auf- und Abfahrten quer und behinderten den Verkehr. Mit nachlassendem Schneefall gegen 23 Uhr entspannte sich die Lage zusehends und die Staus lösten sich auf.

In Mainz blockierten Busse die Straßen

In Mainz waren besonders die A61 und die liegengebliebenen Stadtbusse das Problem. Auf der A61 bei Dorsheim in Richtung Stromberg war die Strecke weiterhin gesperrt.

Viele Abfahrten der Autobahnen seien zudem mit Schnee und Eis bedeckt, mahnte der Sprecher. Auch Stadtbusse blieben auf den verschneiten Straßen noch in der Stadt Mainz und im Umland stecken. Grund: „Die fahren immer noch mit Sommerreifen“, sagte der Sprecher.

Polizei: In höheren Landesteilen greift Winterreifenpflicht

Die Autofahrer in der Eifel hatten im ersten großen Schnee-Chaos nach der Einführung der Winterreifenpflicht bereits die gesetzlich vorgeschriebenen Reifen montiert. Wie die Polizei in Mayen am Donnerstag mitteilte, wurden bei Kontrollen keine Fahrzeuge mit Sommerreifen gefunden. «Insgesamt hatten sich die Autofahrer doch rechtzeitig auf die Verhältnisse und die neue Verordnungslage eingestellt», hieß es in einer Mitteilung der Behörde.

Im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Mayen kam es am gestrigen Mittwoch trotz guter Bereifung bis in den späten Abend hinein zu insgesamt sieben Verkehrsunfällen kleinerer Art. Die Polizei schätzt den entstandenen Schaden auf 21000 Euro. Verletzte gab es nicht.

In der Nacht rollte der Verkehr wieder besser

Auf den meisten Autobahnen des Landes, wo es zuvor erhebliche Behinderungen gab, rollte der Verkehr in der Nacht wieder. Aber immer noch standen Lastwagen quer oder waren in Gräben gerutscht. Deshalb mussten viele Fahrzeuge noch geborgen werden.

Nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach hatte es tagsüber südlich der Mosel teils heftige Regenfälle gegeben, nördlich des Flusses gab es Schnee. Bis zu zehn Zentimeter wurden gemessen, wie Meteorologe Thomas Ruppert sagte. Dort, wo Regen fiel, ging dieser am Abend langsam in Schnee über. Im Laufe der Nacht hörten die Schneefälle weitgehend auf. Am Donnerstag ist mit nass-kaltem Wetter mit Temperaturen um den Gefrierpunkt zu rechnen.

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