Tarifkonflikt am Airport
Drohen Flugausfälle am Hahn?
Einigen sich Verdi und die Triwo Airport GmbH als Betreiberin des Flughafens Hahn im Tarifkonflikt? Falls nicht, könnte laut Gewerkschaft der Flugbetrieb im Hunsrück gestört werden.
Thomas Frey. picture alliance/dpa

Die Gewerkschaft Verdi fordert eine Rückkehr zu Tarifverträgen für die Beschäftigten des Flughafens Hahn. Sollte Betreiber Triwo nicht bald ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegen, könnte es zu Streiks am Hunsrück-Airport kommen, droht Verdi.

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Am Flughafen Hahn schwelt ein Tarifkonflikt, informiert die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi: Obwohl das Fracht- und Passagieraufkommen wachse und auch zunehmend mehr Reisende vom Hunsrück-Airport auf Reisen aufbrechen, gelten laut Verdi am Hahn keine tariflichen Regelungen. Insolvenzbedingt befinde sich Flughafen seit Mai 2023 in einem tariflosen Zustand. „Diesen wollen wir nun beenden, das ist der klare Wille der Beschäftigten“, erklärt Verdi-Verhandlungsführer Marko Bärschneider.

In einer Mitteilung warf er den verantwortlichen Geschäftsführern der Flughafenbetreiberin Triwo Airport GmbH mangelnde Wertschätzung gegenüber der Belegschaft vor. Dabei sei die positive Entwicklung des Flughafens „ausschließlich den engagierten Beschäftigten zu verdanken“, so Bärschneider.

Flughafen-Geschäftsführung äußert sich zunächst nicht

Die Triwo AG mit Sitz in Trier hatte den Flughafen im April 2023 gekauft, nachdem dieser Herbst 2021 Insolvenz angemeldet hatte. Zu dem Tarifkonflikt äußerte sich die Flughafen-Geschäftsführung auf Anfrage unserer Zeitung am Donnerstagnachmittag, 22. Mai, zunächst nicht.

Konkret verlangt Verdi die Anwendung der Branchentarifverträge für Mantel und Entgelt im Bereich Bodenverkehrsdienste. Die Gewerkschaft verweist darauf, dass diese Verträge im Februar dieses Jahres vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales rückwirkend zum 29. April 2024 für allgemeinverbindlich erklärt wurde. Laut Verdi müssten sie auch am Hahn größtenteils gesetzlich Anwendung finden.

Verdi erwartet „verhandlungsfähiges Angebot von der Arbeitgeberseite“

Bislang habe die Triwo Airport GmbH keine tariflichen Zahlungen geleistet, kritisiert Verdi. Ihren Unmut darüber hätten, so Bärschneider, viele Beschäftigte in einer Betriebsversammlung Luft gemacht: „Sehr viele waren gekommen. Nur der Arbeitgeber nicht.“

Inzwischen ist offenbar ein erster Verhandlungstermin mit Triwo angesetzt. Verdi erklärte: „Wir erwarten die Vorlage eines verhandlungsfähigen Angebotes von der Arbeitgeberseite.“ Sollte diese Ansinnen scheitern, „könnte es sehr schnell auch zu Einschränkungen im Flugverkehr kommen. ame, tim

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