Was Wohnen im Land kostet
Das Mietpreisgefälle in Rheinland-Pfalz ist steil
Ein Mehrfamilienhaus im Stadtteil Karthause in Koblenz: In der Rhein-Mosel-Stadt sind die Mieten im Landesvergleich gar nicht so hoch. Sie steigen aber auch hier ständig.
Thomas Frey. picture alliance/dpa

Die Landeshauptstadt ist das teuerste Pflaster im Land – sowohl, was die durchschnittlichen Kaltmieten angeht, als auch bei den Kaufpreisen für Eigentumswohnungen. Wo landet Koblenz, wo die umliegenden Landkreise? Unser Blick in die Statistik.

Wohnen in Rheinland-Pfalz ist in Mainz am teuersten und in Pirmasens am günstigsten. Das geht aus dem Wohnatlas der Postbank hervor. Danach lag die durchschnittliche Kaltmiete im vergangenen Jahr pro Quadratmeter in Mainz bei 14 Euro. In Pirmasens war es mit 6,83 Euro weniger als die Hälfte. In Koblenz wurden demnach 10,38 Euro fällig.

Mainz ist mit durchschnittlich 4069 Euro pro Quadratmeter auch beim Kauf einer Immobilie Spitzenreiter, gefolgt von Speyer (3424 Euro) und Trier (3385 Euro). Koblenz landet hier auf Platz neun mit 3058 Euro je Quadratmeter. Günstigste kreisfreie Stadt ist auch beim Kauf Pirmasens (1302 Euro).

Bei der Kaltmiete folgen auch Speyer (11,19 Euro) und Trier (11,17 Euro) auf Mainz. Von den zwölf kreisfreien Städten liegt der Quadratmeterpreis nur in drei unter 10 Euro: Das sind außer Pirmasens noch Neustadt/Weinstraße (9,86 Euro) und Zweibrücken (7,47 Euro).

Deutlich günstiger ist Wohnen außerhalb der kreisfreien Städte: Nur in 3 der 24 Landkreise liegt der durchschnittliche Quadratmeterpreis über 10 Euro. Spitzenreiter ist der Kreis Germersheim mit 10,46 Euro, gefolgt von Mainz-Bingen mit 10,35 Euro und dem Rhein-Pfalz-Kreis 10,23 Euro. Mit 7,02 Euro ist die Kaltmiete in der Südwestpfalz am günstigsten.

Dass die Mieten immer weiter steigen, belegen auch Daten des Statistischen Landesamt (Stala). Laut der aktuellsten Veröffentlichung der „Basisindikatoren zum Wohnungsmarkt“ wurden 2023 bei der Neuvermietung einer Geschosswohnung in Rheinland-Pfalz im Mittel 9,13 Euro monatliche Nettokaltmiete je Quadratmeter verlangt – das waren 5,5 Prozent mehr als 2022. In den Landkreisen stiegen die Preise stärker als in den kreisfreien Städten (plus 6,5 beziehungsweise plus 5,1 Prozent).

Wer in einem Landkreis eine Wohnung kaufen will, muss im Kreis Bitburg-Prüm mit 3258 Euro am tiefsten in die Tasche greifen. Mehr als 3000 Euro pro Quadratmeter werden auch in den Kreisen Mainz-Bingen (3122 Euro), Bad Dürkheim (3117) und Trier-Saarburg (3076 Euro) bezahlt. Am günstigsten ist es im Kreis Birkenfeld mit 1466 Euro und in der Südwestpfalz mit 1612 Euro pro Quadratmeter.

Konträr zum bisherigen Trend entwickelten sich laut Stala zuletzt die Preise für Eigentumswohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser rückläufig (minus 5 beziehungsweise minus 2,4 Prozent). Das lag aber ausschließlich an Wohnungen in bestehenden Gebäuden. Die Preise für neu errichtete Eigentumswohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser stiegen innerhalb eines Jahres um 7,3 beziehungsweise 2,5 Prozent.

Die Mieten seien in den vergangenen zehn Jahren in Mainz um fast 45 Prozent gestiegen, stellt der DGB fest. In Ludwigshafen habe das Plus sogar mehr als 51 Prozent betragen, in Koblenz fast 48 Prozent. Bei einem bundesweiten Aktionstag fordert ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Mieterbund, Arbeiterwohlfahrt am Wochenende unter dem Motto „Wohnen darf kein Luxus sein“ einen sechsjährigen Mietenstopp sowie deutlich mehr bezahlbare Wohnungen. dpa, red

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