Anfang Februar statt Ende März
Darum wird die Schleuse Müden flotter wieder befahrbar
Arbeiter bauen während der Nacht den Revisionsverschluss der Schleuse Müden auf.
Marcus Führer/dpa

Mindestens drei, eher vier Monate: So lange sollte die Reparatur der bei einem Schiffsunfall beschädigten Moselschleuse in Müden dauern, befürchtete man Anfang Dezember. Jetzt geht man von regulärem Schiffsverkehr Anfang Februar aus. Wie kommt’s?

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Anfang Februar statt Ende März: Mit der Nachricht, dass die Reparatur der havarierten Moselschleuse Müden deutlich schneller beendet werden kann als zunächst befürchtet, hat das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn für ein Aufatmen in der Moselregion gesorgt. Starke wirtschaftliche Interessen hängen an der Wasserstraße, entsprechend hoch ist der Druck, der auf den Fachleuten lastet. Wie kommt es – knapp eineinhalb Wochen nach dem folgenschweren Schiffsunfall – zu dieser erstaunlichen Beschleunigung?

Die Wasser- und Schifffahrtsverwaltung spricht von neuen Erkenntnissen zum Schadensumfang und „kreativem Ingenieur-Know-how“. Im Gespräch mit unserer Zeitung geht Ulrich Zwinge vom WSA Mosel-Saar-Lahn ins Detail. Es geht damit los, dass die Notschleusungen deutlich schneller vorangehen als gedacht – sprach Zwinge anfänglich von vier bis sechs Stunden, die jeder Schleusenvorgang dauern würde, schafft es das Team inzwischen teilweise sogar in unter drei Stunden.

Der niederländische Frachter "Novatie" verlässt nach einer Notschleusung die Schleuse Müden.
Marcus Führer/dpa

Das liegt an kreativen handwerklichen Lösungen – so wurden etwa Dammbalken miteinander verbunden, was das Hantieren vereinfacht. Zudem spielen sich die Abläufe ein. Damit dennoch die Konzentration hoch bleibt, wurde auf vier Sechs-Stunden-Schichten je Tag umgestellt. „Bis Heiligabend, 14 Uhr, arbeiten wir jetzt rund um die Uhr durch, damit wir an den Feiertagen eine kurze Pause einlegen können“, so Zwinge. „Zwischen den Jahren“ sollen dann die restlichen Schiffe befreit werden.

Dann ist der Weg frei für die eigentliche Sanierung. Inzwischen, berichtet Zwinge, habe man ein klareres Bild davon, was alles kaputt ist (auch unter Wasser) und wie es saniert werden kann. Auch dadurch hat sich die zunächst bewusst vorsichtige Schätzung des Zeitbedarfs deutlich nach unten korrigiert. Viele Teilplanungen laufen parallel. Bis Mitte Januar soll das Ersatztor ausgestattet sein, sodass es von Trier nach Müden transportiert und eingesetzt werden kann. Wenn weiter alles glatt läuft.

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