Mainz – Als „polizeilichen Angriff auf die Sozialarbeit“ wertet der Verein „Armut und Gesundheit“ die Razzia in der Drogenhilfseinrichtung „Café Balance“. „Ein Polizeieinsatz mit mehr als 100 Einsatzkräften in diesem äußerst sensiblen sozialarbeiterischen Arbeitsfeld zeugt von Inkompetenz und einer die Menschenwürde verachtenden Einstellung“, sagt der Vereinsvorsitzende Prof. Gerhard Trabert und fordert zum „verbalen Widerstand gegen diesen Akt der Willkür“ auf.
Mit der Razzia wollte die Polizei den Drogenhandel in der Einrichtung für Abhängige unterbinden, der von Sozialarbeitern zumindest geduldet worden sein soll. „Was soll solch ein Einsatz? Abschreckung, Kriminalisierung von drogenabhängigen Menschen, Kriminalisierung von engagierten Sozialarbeitern, Demonstration von Macht und Willkür?“, fragt Trabert.
Der Verein arbeitet seit mehr als zehn Jahren mit dem Café Balance zusammen. „Die Kooperation gestaltete sich kompetent und engagiert, geprägt von Wertschätzung den Menschen am Rande der Gesellschaft gegenüber“. Trabert erklärt sich „solidarisch mit den durch Staatsanwaltschaft und Polizei diskriminierend behandelten Kolleginnen und Kollegen“. jok