Boos/Nürburgring – Bei einem Frontalzusammenstoß auf der Landstraße 94 bei Boos in der Eifel ist am Mittwochmittag der Chef-Testingenieur von Toyota in einem Luxus-Sportwagen ums Leben gekommen. RZ-MoJane Katrin Steinert war an der Unfallstelle.
Bei dem tödlichen verletzten Fahrer handelt es sich um den 67-jährigen Chef-Testingenieur und Testfahrer von Lexus, Hiromu Naruse. Der von Naruse gefahrene Lexus ist ein sogenannter „Rohling“ im Wert von geschätzten 1,5 Millionen Euro.
Tragisch: Der Unfall ereignete sich in der Nähe der Testwerkstatt. „Der ist die Strecke mit Sicherheit schon 1000 Mal gefahren“, sagt Thomas Emmerichs von der Polizei Mayen.
Auf der L 94 war Tempo 100 erlaubt. „Testfahrten werden natürlich auch auf ganz normalen Verkehrsstraßen gemacht“, erklärt Emmerich von der Polizei Mayen.
In dem entgegenkommenden BMW, einem Serienfahrzeug, verunglückten ein 33-jähriger und ein 34-jähriger Testfahrer. der ältere soll noch in Lebensgefahr schweben. «Die Fahrer trugen Helme und die Autos waren voll gestopft mit Elektronik», sagte ein Sprecher der Polizei.
Die Pressestellen von Lexus und Lexus-Konzernmutter Toyota erfuhren durch unsere Zeitung von dem Unglück. An der Unfallstelle versammelten sich viele tief betroffene Kollegen des Verunglückten.
Der genaue Unfallhergang und der Grund für den Zusammenprall wird derzeit von der Polizei ermittelt. Die Staatsanwaltschaft hat einen Gutachter an den Unfallort geschickt.
Lexus Neuentwicklung wird auf Zuverlässigkeit und Extremsituationen getestet
Bei dem verunglückten Lexus handelt es sich offenbar um einen LFA, der in einer auf 500 Exemplare limierten Stückzahl erst am Jahresende in die Produktion gehen soll. Frühestens Anfang 2011 soll es den Wagen für 375.000 Euro aufwärts zu kaufen geben.
Lexus hat zehn Jahre Entwicklungsarbeit in den Wagen gesteckt, am Nürburgring soll der Rakete der letzte Schliff beim Fahrwerk gegegeben werden und und die Zuverlässigkeit unter Extrembedingungen getestet werden.
Deshalb hatte auch ein LFA beim 24-Stunden-Rennen teilgenommen und in seiner Klasse SP8 – den Fahrzeugen mit seriennahem Motor – vor einem Aston Martin gewonnen.
Der Wagen beschleunigt in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 und hat als angegebene Spitzengeschwindigkeit 325 km/h. „Wenn 560 PS und bis zu 480 Nm an der Fahrbahn reißen, fühlt man sich am Lenkrad des LFA fast wie ein Pilot im Kampfjet“, hatte ein Spiegel-Autor die Eindrücke einer Fahrt in dem – so wörtlich – „Brutalo-Renner“ zusammengefasst. Jetzt ist einer der „Kampfjets“ zerschellt.