Drohwelle gegen Schulen
Bombendrohungen per Mail: 39 Schulen in RLP betroffen
Großeinsatz für die Polizei im Land: Erneut sind an Schulen in Rheinland-Pfalz Bombendrohungen per E-Mail eingegangen.
Patrick Pleul. picture alliance/dpa

Erneut sorgen Drohmails an Schulen in Rheinland-Pfalz für Alarm: Mindestens 39 Einrichtungen erhielten am Montag Bombendrohungen. Die Polizei ermittelt – trotz fehlender Ernsthaftigkeit mit erhöhter Präsenz vor Ort.

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Erneut ist eine Welle von Drohmails über Schulen in Rheinland-Pfalz hereingebrochen: Nachdem bereits am Freitag Drohungen gegen Schulen versandt wurden, erhielten am Sonntag und Montag mindestes 39 Schulen im Land erneut Bombendrohungen per E-Mail, teilt die Polizei mit. Auch im Bereich des Polizeipräsidiums (PP) Koblenz bekamen elf Schulen die bedrohlichen Nachrichten, wie ein Sprecher auf Anfrage unserer Zeitung mitteilt.

Zwar teilt das PP mit, dass Experten des Landeskriminalamts (LKA) Rheinland-Pfalz davon ausgehen, dass „derzeit nicht von einer Ernsthaftigkeit auszugehen ist“. Gleichwohl nehme die Polizei jede Drohung ernst. Das bedeutet: Die Polizeipräsenz ist an jeder betroffenen Schule erhöht. Und: Jeder Bedrohung gehen die Ermittler nach.

Schulen landesweit betroffen

In Koblenz und Umgebung, darunter auch Lahnstein und Bendorf, sind acht Schulen betroffen, so der Polizeisprecher – unter anderem in Koblenz die Carl-Benz-Schule, die Realschule plus auf dem Asterstein sowie das Hilda-Gymnasium. 16 Schulen erhielten Drohmails im Trierer Stadtgebiet, in Aach (Kreis Trier-Saarburg), Bernkastel-Kues (Landkreis Bernkastel- Wittlich) und Idar-Oberstein (Landkreis Birkenfeld). In der Region Kaiserslautern waren der Polizei zufolge acht Schulen betroffen. Im Mainzer Stadtgebiet waren sieben Schulen betroffen, im Landkreis Mainz-Bingen eine. Die jeweiligen Schulen entscheiden in Absprache mit der Polizei, ob Unterricht ausfalle der nicht.

Polizei: „Kein Scherz“

Das LKA bestätigte, dass es sich erneut um ein bundesweites Phänomen handelte. In den vergangenen Monaten erhielten bundesweit immer wieder Schulen Drohmails. Vor dem Landgericht Stuttgart läuft zurzeit ein Prozess gegen einen 20-Jährigen, der im Herbst 2023 mit einem Komplizen 51 solcher Mails verschickt haben soll.

Auch das PP Koblenz weist darauf hin, dass es sich bei solchen Drohmails „nicht um einen Scherz, sondern um eine strafbare Handlung handelt“. Dies könne empfindliche Haft- oder Geldstrafen nach sich ziehen.

Auch Innenminister Michael Ebling (SPD) spricht davon, dass es sich hier um ernstzunehmende Straftaten handelt: „Wer Schulen mit Bombendrohungen ins Visier nimmt, überschreitet eine klare Linie“, erklärt der Minister gegenüber unserer Zeitung. Er verstehe sehr gut, dass solche Drohungen Eltern, Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte verunsichern. „Deshalb ermitteln unsere Sicherheitsbehörden mit Nachdruck“, betont Ebling und sagt an die mutmaßlichen Urheber: „Wer glaubt, sich hinter anonymen E-Mails verstecken zu können der irrt. Unsere Ermittlungsbehörden haben in der Vergangenheit solche Täter erfolgreich identifiziert und zur Rechenschaft gezogen.“ Gleichzeitig sorge die Polizei durch verstärkte Präsenz an den Schulen dafür, dass Sicherheit und Normalität gewährleistet sind, damit der Unterricht ungestört stattfinden kann.

„Diese Drohungen sind abscheuliche Angriffe auf Orte, die Schutz, Bildung und Zusammenhalt bieten sollen. Sie verunsichern Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und Familien zutiefst – und das verurteilen wir mit aller Deutlichkeit“, sagt der erst vor wenigen Tagen ins Amt gerückte Bildungsminister Sven Teuber. Der SPD-Politiker betont: „Wir stellen uns schützend vor unsere Schulgemeinschaften.“ Er dankt den Schulleitungen für ihr umsichtiges Handeln. ame, dpa

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