An Schulen in Deutschland mangelt es an Lehrkräften: Fehlendes pädagogisches Personal nennen rund zwei Drittel (67 Prozent) der Schulleitungen im aktuellen Schulbarometer der Robert Bosch Stiftung zufolge als ihr größtes Problem. Dass Rheinland-Pfalz hier keine Ausnahme bildet, darauf macht der Verband Bildung und Erziehung (VBE) Rheinland-Pfalz aufmerksam – und betont, diesen Zustand seit Langem anzuprangern.
„Rheinland-Pfalz ist im Schlafwaggon unterwegs – und der ist obendrein abgehängt.“
Der Landesvorsitzende, Lars Lamowski, sagte unserer Zeitung: Durch die Ergebnisse des Schulbarometers „fühlen wir uns in unserer stetigen Mahnung bestätigt“. Dem Land, insbesondere dem Bildungsministerium, müsse man bescheinigen, dass es das Problem nicht ernst nehme: „Rheinland-Pfalz ist im Schlafwaggon unterwegs – und der ist obendrein abgehängt.“
Relativ einfach zu lösende, strukturelle Probleme würden nicht angepackt – die Bezahlung etwa. „Rheinland-Pfalz ist eines von lediglich vier Bundesländern, dass Grundschullehrkräfte nicht nach A 13 besoldet.“ A 13 bedeutet ein Bruttogehalt von mindestens 3400 Euro im Monat.
Jüngst hatte mit Hessen ein Nachbarland die höhere Eingruppierung zum Berufseinstieg beschlossen, in Nordrhein-Westfalen ist diese bereits etabliert. Die Folge: „Lehrkräfte wandern ab“, ist Lamowski überzeugt. Dies treffe vor allem auf junge, gerade frisch ausgebildete Menschen zu.
Überdies, kritisierte der Landesvorsitzende, täte das Land „exakt nichts“, um um Lehrkräfte zu werben. Als grundlegendes Problem kritisierte Lamowski, dass das Land zu wenige Planstellen schaffe und im Gegenzug „zu viele Vertretungslehrer im System“ eingesetzt würden. Dabei handele es sich oft um nicht voll ausgebildete Lehrkräfte bis hin zu Studierenden. „Darunter leidet die Qualität des Bildungsangebotes.“ Zudem: Lehrerinnen und Lehrer könnten sich nicht mehr rein auf das Unterrichten konzentrieren, sondern müssten mehr und mehr Aufgaben stemmen. „Wir brauchen multiprofessionelle Teams an den Schulen, die bei Themen wie Erziehungsberatung und psychologischer Betreuung aktiv werden.“