Bernd Riexinger: „Ich bin enttäuscht von Martin Schulz“
Bernd Riexinger, Co-Chef der Linken, wünscht sich von SPD und Grünen mehr Mut zu sozialer Gerechtigkeit und beklagt Lethargie im Wahlkampf. Seiner Meinung nach hilft das vor allem der AfD.
Sascha Ditscher
Bernd Riexinger ist erkältet, als er mittags am Hauptbahnhof in Koblenz ankommt. Der Co-Chef der Linken hat trotzdem gute Laune. Man nimmt es ihm ab: Es läuft nicht schlecht für seine Partei, zuletzt lag sie in Umfragen bei 10 Prozent. Die Macht wäre zum Greifen nahe, wenn die SPD nicht abgesackt wäre – und die Linke im Innern einig. Der Wille zum Mitregieren strömt Riexinger aus jeder Pore. Für das Interview mit unserer Zeitung haben auch Leser Fragen eingereicht. Der 61 Jahre alte Gewerkschafter ist Kontroversen gewohnt. Bernd Riexinger über Machtoptionen, den Sozialstaat und Enttäuschungen im Wahlkampf:
Steigende Renten, höherer Mindestlohn, umfangreiche Investitionen, 1050 Euro Mindestsicherung ... Man fragt sich, wie realistisch solche Forderungen sind.
Vieles, was wir fordern, waren früher einmal Selbstverständlichkeiten in unserem Land.