Rheinland-Pfalz
Bauernpräsident Michael Horper tritt vorzeitig ab: Das sind die möglichen Nachfolger
Michael Horper
Ein Nachfolger für Michael Horper wird gesucht.
Thomas Frey. picture alliance / dpa/Thomas Fr

Die Bauern und Winzer aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz sorgen weiter für Schlagzeilen. Dieses Mal geht es allerdings nicht um Protest, sondern um Personalien. Gesucht wird ein neuer Präsident. Und potenzielle Nachfolger des ein Jahr vor Ablauf der Amtszeit scheidenden Michael Horper laufen sich schon warm.

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Michael Horper
Ein Nachfolger für Michael Horper wird gesucht.
Thomas Frey. picture alliance / dpa/Thomas Fr

Nach den Demonstrationen ist vor der Wahl: Die Landwirte im nördlichen Rheinland-Pfalz sind auf der Suche nach einem neuen Präsidenten. Grund: Der amtierende Chef des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Nassau mit Sitz in Koblenz, Michael Horper, wird sein Amt vorzeitig aufgeben. Das bestätigte Verbandssprecher Herbert Netter auf Anfrage unserer Redaktion.

Als Grund nennt Netter die erst zwei Monate zurückliegende Wahl des 66-jährigen Eifelers zum Präsidenten der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftskammer. Horper wolle nicht beide Ämter gleichzeitig begleiten, so der Verbandssprecher. Nach seinen Angaben gibt es bislang keinen Termin für eine Neuwahl, Kandidatenvorschläge lägen auch nocht nicht vor.

Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit: Nach Informationen des „Trierischen Volksfreunds“ (TV) laufen sich potenzielle Horper-Nachfolger längst warm, auch wenn sie sich offiziell noch bedeckt halten. Zwei Vorsitzende von Kreisbauernverbänden sollen ihr Interesse signalisiert haben, den Bauernpräsidenten bereits im nächsten Monat zu beerben.

FDP-Politiker Weber steht in den Startlöchern

Da ist zum einen der Dauner Vorsitzende Marco Weber. Der FDP-Politiker wollte den amtierenden Präsidenten Horper schon vor vier Jahren vom Thron stürzen, scheiterte damals aber deutlich in einer Kampfabstimmung. Einer der Hauptkritikpunkte Webers war seinerzeit, dass die Kommunikation der Verbandsführung in Zeiten eines harten Gegenwinds aus Politik und Gesellschaft zu altbacken sei. Zudem lästerte der Vulkaneifeler über das hohe Durchschnittsalter im Verband.

Auf Anfrage des TV wollte sich der seit einigen Tagen 49-jährige Weber nicht zu einer möglichen Kandidatur äußern. Unter Insidern gilt es allerdings als sicher, dass der gelernte Landwirtschaftsmeister und agrarpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion seinen Hut abermals in den Ring werfen wird.

Auch Stefan Fiedler soll Ambitionen haben

Diese Ambitionen werden auch dem Bitburg-Prümer Bauernvorsitzenden Stefan Fiedler nachgesagt. Im Gespräch dem TV gab sich der 50-Jährige allerdings noch zurückhaltend. Er schließe eine Kandidatur nicht aus, überlege aber noch, sagte Fiedler. Sollte der aus dem Eifelort stammende Habscheid stammende Fiedler antreten, wäre es nicht das erste Mal, dass er Horper folgen könnte. Ende 2021 wurde er als Nachfolger von Michael Horper zum Bitburg-Prümer Kreisvorsitzenden gewählt.

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Will Marco Weber Michael Horper an der Spitze des Bauern- und Winzerverbands nachfolgen?
Harald Tittel. picture alliance/dpa/Harald Titt

Eine andere Sache verbindet Fiedler mit seinem möglichen Kontrahenten Marco Weber. Beide Bauernfunktionäre gehören der FDP an, was sie wiederum mit der rheinland-pfälzischen Landwirtschaftsministerin Daniela Schmitt verbindet. Gerüchteweise sollte sogar mit dem Neuwieder Ulrich Schreiber sogar noch ein weiterer Kreisvorsitzender und FDP-Kommunalpolitiker Ambitionen auf die Horper-Nachfolge haben. Dem TV sagte der 65-Jährige aber unter Verweis auf sein Alter, dass er nicht kandidieren werde.

Bleibt die Frage, wie es mit der bevorstehenden Präsidentenwahl denn nun weitergeht. Laut Verbandssprecher Herbert Netter dürfen nun die einzelnen Gremien Personalvorschläge machen. Gewählt wird der Präsident schließlich von der rund 60-köpfigen Vertreterversammlung – voraussichtlich Ende März, wie zu hören ist. Der Bauernverband Rheinland-Nassau hat nach eigenen Angaben 16.400 Mitglieder.

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