Büchel/Berlin – Das Verteidigungsministerium in Berlin plant längerfristig mit den Atombomben-Tornados in Büchel (Kreis Cochem-Zell). Das Ministerium dementiert einen Bericht der „Rheinischen Post“, wonach die Flugzeuge auf dem Fliegerhorst bis 2013 ersatzlos gestrichen würden. Das hätte das Aus des Jagdbombergeschwaders 33 in der Eifel bedeutet.
Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg will die Tornado-Kampfflieger noch mehr als ein Jahrzehnt einsetzen. Ein Sprecher des Ministeriums sagt: „Die Nutzung des Waffensystems Tornado ist über das Jahr 2020 hinaus vorgesehen. Der Zeitpunkt der endgültigen Außerdienststellung ist noch nicht festgelegt.“ Dass die Tornado-Jagdbomber bis 2013 laut „Rheinischer Post“ ausgemustert werden sollen, sei „sachlich unzutreffend“.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Peter Bleser aus dem Wahlkreis reagiert auf die Aussagen des Verteidigungsministeriums erleichert: „Jetzt sagt zu Guttenberg sogar zu, dass die Tornados bis 2020 vorgesehen sind – entgegen der bisher angedachten Frist bis 2016.“
Die Tornados sind dafür ausgerüstet, Atombomben abzuwerfen. Offiziell liegen in Büchel zwar keine Nuklearwaffen, aber inoffiziell geht man von bis zu 20 US-Atomwaffen des Typs B-61 aus. Die Tornado-Piloten sind dafür ausgebildet, diese Bomben bei Nato-Einsätzen abzuwerfen. Bewacht wird das geheime Kontingent in der Eifel von 150 US-Soldaten.
Die 45 Jagdbomber in Büchel stehen aber nicht nur für das Nato-Atombombenprogramm. Die Bücheler sind auch im Afghanistan-Einsatz. Der Kommodore des Jagdbombergeschwaders 33, Oberst Jan Kuebart, war gerade im Isaf-Einsatz in Masar-i-Scharif. Auch wenn es kein Kampfeinsatz ist, gibt es Bedrohungen: durch Flugabwehr-Raketen, durch Panzerfäuste oder den Beschuss aus Sturmgewehren. Ein Teil des Luftwaffenkontingents wird jetzt abgezogen.